Wenn Du als Mutter nie abschalten kannst- 5 Tipps dagegen

Unsere Leistungsgesellschaft peitscht uns zu Höchstleistung. Deutschland ist Exportnation. Unternehmen erwirtschaften durch geleistete Überstunden ihrer Mitarbeiter jährlich ein noch dickeres Plus. Doch welchen Preis zahlst Du in dieser Rechnung?

Was Du tun kannst, wenn Du nicht abschalten kannst.

Viele Menschen beschreiben, dass es ihnen nahezu unmöglich ist, abschalten zu können. Die Gedanken an die Arbeit oder andere Verpflichtungen lassen Dich auch abends nicht los oder besuchen Dich nachts, wenn Du eigentlich schlafen musst.

Schlafen müssen – schon wieder so ein Zwang, der Dich unter Druck setzt und Dich nicht abschalten lässt. Wenn Du Dich in Deinem Freundes- und Bekanntenkreis umhörst, fällt Dir sicher auf, dass kaum noch jemand das Wort „Langeweile“ kennt.

Faktenblock – Abschalten im Alltag

  • Das Gefühl, nicht abschalten zu können, beschäftigt viele Menschen – Du bist nicht allein!
  • Meditation ist eine leicht erlernbare Methode, die Dir helfen kann, wenn Du meinst, nicht abschalten zu können.
  • Sei milde mit Dir selbst – Du musst nicht alles schaffen.
  • Viele Krankenkassen, Volkshochschulen und Fitnessstudios bieten Kurse an, die Dir helfen können, Entspannungstechniken zu erlernen.
  • Auch Hobbies oder ein Treffen mit Freunden kann Dir helfen, auf andere Gedanken zu kommen und abzuschalten.

Dass wir heutzutage eine Vielzahl mehr an Informationen verarbeiten müssen, als zum Beispiel unsere Eltern oder gar Urgroßeltern trägt sicherlich auch dazu bei, dass viele Menschen nicht mehr abschalten können.

Doch was kannst Du tun, wenn Du zu den Menschen gehörst, die über sich sagen, dass sie selbst im Urlaub nicht abschalten können? Befürchtest Du, mitten in ein Burn-out-Syndrom zu schlittern oder denkst Du, dass diese Krankheit eher eine Modekrankheit ist? Wie wichtig ist es Dir, abschalten zu können?

1. Der Hängemattenmodus

Wenn Du auch nur im Ansatz von unserer Leistungsgesellschaft geprägt worden bist, dann bist Du spätestens in der Schule mit dem Leistungs-Virus infiziert worden.

Kennzeichnend für diesen heimtückischen Virus ist es, dass es Erkrankten schwer fällt, nicht abschalten zu können; mal richtig runterzukommen und sich zu erlauben, mal an gar nichts zu denken. Ein Symptom dieses Virus ist es, dass Dir Dein Verstand unaufhörlich aufzählt, was alles noch erledigt werden muss, was optimierbar ist, was Du noch nicht gut genug gemacht hast.

Auch wenn Du gern Entwickler, Entdecker, ein fleißiger Ackergaul bist, so wirst Du nur dann in der Lage sein, Dein volles Potential zu entfalten, wenn Du Deinem Gehirn gelegentlich, am besten täglich, erlaubst, abzuschalten. Entspannt sich Dein Gehirn, schüttet es Endorphine aus. Es ist erst jetzt in der Lage, Lernprozesse abzuschließen und feste neuronale Verbindungen dazu herzustellen. Klingt schwierig?

Hier die gute Nachricht für alle, die meinen, nicht abschalten zu können: Der Hängemattenmodus für Dein Gehirn ist trainierbar.

Was Du dafür brauchst ist ein Ort, an dem Du Dich wohl fühlst. Dein Schaukelstuhl im Wintergarten oder Dein Sofa und nicht zu vergessen: Dein innerer Stinkefinger. Zeige ihn doch innerlich dem ganzen Universum, oder Deinem Chef, Deinem Partner oder wer auch immer meint, Dich gerade zu mehr Leistung anzutreiben. Vor allem zeige Dir selbst Deinen geistigen Stinkefinger und mache Dir bewusst, dass Du ein Recht dazu hast, Dir selbst einmal am Tag für ein paar Augenblicke einen kompletten Leistungsstop zu verodnen. Halte inne.

Am Anfang kommt Dir dies sicher komisch vor, doch Du wirst merken, dass die Augenblicke immer länger werden und das Abschalten immer einfacher.

2. Worum geht es wirklich: Deine Gedanken

Wenn Du zu den Menschen gehörst, die meinen, nicht abschalten zu können, dann beobachte Deine Gedanken einmal genauer. Sicher weißt Du, wie es sich anfühlt, wenn Du im Antrieb der Welt oder Deiner Firma verloren gehst. Wenn die Arbeit Dich vorantreibt und Du nur noch an den einen Auftrag, die eine Präsentation oder den einen Kunden denken kannst.

Oft beschreiben Menschen solche Situationen, wenn sie davon berichten, nicht abschalten zu können. Daher lade Dich selbst dazu ein, inne zu halten und für einen Moment alles ruhen zu lassen und Dich daran zu erinnern, worum es in Deinem Leben wirklich geht. Hierbei schau genau, wie Du Deinen Erfolg, Deine Körper, Deine Arbeit, Deine Beziehungen, Deine Welt und Deine Seele stärken kannst und finde so zu mehr Selbstliebe.

Lausche Deinen Gedanken hinter dem, was dazu bringt, nicht abschalten zu können. Mache Dir klar, wofür Du lebst und Du wirst merken, dass die Impulse, die Dich dazu bringen, nicht abschalten zu können, plötzlich stiller werden und in den Hintergrund geraten.

Ein erster Schritt, abzuschalten ist es also, Deiner Lebensessenz zu lauschen: Deine Gedanken, worum es wirklich geht. Um tiefer in Deine Gedanken einzutauchen, kann Dir Meditation helfen.

3. Meditation – nicht nur was für die Yoga-Stunde

All diese Gedankenexperimente schön und gut. Doch Du meinst, Du gehörst zu den Menschen, die wirklich alles ausprobiert haben und trotzdem nicht abschalten können? Hast Du schon mal Meditation geübt?

Ist Dir zu esoterisch? Doch wenn Du regelmäßig in die Meditation gehst, dann wirst Du schnell merken, welche Vorteile diese Art der Entspannung für Dich bringt. So hilft Dir regelmäßige Meditation viel entspannter mit Situationen umzugehen, die Dich früher enorm gestresst haben. Mit Hilfe von Meditation kannst Du aufmerksamer und konzentrierter arbeiten. Deine Gedanken und Prioritäten werden klarer – dies ist wesentlich, wenn Du zu den Menschen gehörst, die meinen, nicht abschalten zu können.

Lässt Du Dich auf Meditationstechniken ein, wirst Du Dich und Deine Gedanken immer besser kennenlernen und öfter in den Hängemattenmodus gehen können. Meditation wird Dir helfen, Dich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig für Dich ist und Dir beim Abschalten helfen. Mediation ist etwas, was fast jeden Menschen ansprechen kann. Vergiss dabei die Gedanken an Räucherstäbchen und Sing-Sang-Musik. Schaffe zuerst eine für Dich angenehme Situation, die Du auch für Deinen Hängemattenmodus nutzt.

Und dann horche nach innen. Meditation ist eine Methode, in Dein inneres zu horchen und Deinem Innenleben mit voller Aufmerksamkeit zu begegnen. Beginne am Anfang mit 10 Minuten – Im Internet findest Du eine Vielzahl von angeleiteten Meditationen zu bestimmten Themen oder Einstiegsübungen für bewusstes Atmen.

Am Anfang empfiehlt es sich, bewusst in Zukunftsgedanken zu meditieren:

Stell Dir vor, dass alles, was Du Dir wünscht da ist; dass alle Deine Sorgen umsonst waren. Würde Dich das entspannen? Schau, wie sich Deine Gedanken entwickeln. Trainierst Du diesen Prozess, kannst Du Dich beobachten – gehörst Du immer noch zu den Menschen, die meinen, nicht abschalten zu können?

4. Schaffe Dir Oasen

Ein Merkmal, das viele Menschen verbindet, die meinen, nicht abschalten zu können ist, dass sie dem Leben hinterher rennen. Vielleicht kennst Du das auch: Du wirst gefragt, warum Du nicht mitkommst auf ein Treffen Deiner Freunde, zu einem Spaziergang oder zum Sport.

Das, was viele den „inneren Schweinehund“ nennen ist vielmehr das Ergebnis unserer Bewertung über unser Leben: Es ist so kompliziert. Hör mal genau hin, was Deine Mitmenschen oder Dein Verstand über das Leben sagen: Es ist kompliziert! Dein Leben ist komplex, ja!

Doch nicht kompliziert – dies ist eine Wertung Deines Verstandes, die Dich verwirrt. Kompliziert wird Dein Leben nämlich im Spiegellabyrinth Deines Verstandes. Doch was kannst Du tun, um Dir Oasen im Leben zu schaffen, die Dich und Deinen Geist entspannen?

5. Lass die Arbeit liegen

Mach Dich erstmal selber frei und entspanne und dann erlaube es Dir einfach: Die Arbeit liegen zu lassen und zum Sport zu fahren. Die Sonne scheint – raus mit Dir, atme den Duft des Frühlings ein! Geh mit Freunden weg, erlaube Dir selbst, abzuschalten und verabschiede Dich von dem Gedanken, dass Du zu denen gehörst, die einfach nicht abschalten können.

Neben Meditation gibt es noch eine Vielzahl an Methoden, die Dir helfen können, wenn Du meinst, nicht abschalten zu können. Oft bieten Krankenkassen oder Fitnessstudios diverse Kurse an, um Entspannungstechniken zu erlernen. Wenn es Dir trotz dieser Instrumente nicht gelingt, abzuschalten und Du Dich ausgebrannt fühlst, ist es wichtig, mit einem guten Arzt darüber zu sprechen.

Das Burn-out-Syndrom ist eine ernstzunehmende Erkrankung und bedarf eines langen Behandlungsprozesses.

Quellen

Autorin und Herausgeberin zu diesem Artikel

Romy Förster

Romy ist Autorin und Mutter zweier Söhne, sie gibt Tipps für den Alltag mit Baby, recherchiert und testet leidenschaftlich gern Babyprodukte und neue Trends. Als Mutter weiß Sie genau welche Kriterien bei Babyausstattung und altersgerechten Spielzeug für Kinder wichtig sind. Autorenseite

Unsere Expertin

Loryn Luh

Loryn Luh ist Mutter dreier Kinder und Hebamme mit eigener Praxis. Sie bringt ihr Wissen als Hebamme, ihre Erfahrung im Kreißsaal und auf der Schwangerenstation, in ihre redaktionelle Mitarbeit ein. Lory arbeitet seit 2022 an den Inhalten unseres Babyratgeber mit.