Hier erfährst Du, warum Dein Baby nicht in der Bauchlage schlafen sollte und was zu einem sicheren Schlaf beiträgt. In unserem Expertentipp informiert Dich unsere Hebamme über die Gefahren beim Schlafen in der Bauchlage nennt aber auch Gründe warum die Bauchlage unter Aufsicht wichtig für das Baby ist. Außerdem beantorten wir wichtige Fragen von Eltern zum Schlafen auf den Bauch bei Neugeborenen.
In der Nacht ist die Bauchlage unvorteilhaft für ein Neugeborenes oder den Säugling. Da das Baby in den ersten Lebensmonaten noch nicht in der Lage ist, seinen Kopf zu drehen oder zu heben, besteht die Gefahr des Erstickens. Die Rückenlage reduziert das Risiko für einen plötzlichen Kindstod. Wie Eltern verhindern, dass es sich auf den Bauch dreht, ab wann das Schlafen auf dem Bauch erlaubt ist und warum die Bauchlage auch Vorteile hat, erfahren interessierte (Aufsichts-)Personen im Beitrag.
Darum ist die Bauchlage beim Baby gefährlich
Kinderärzte empfehlen die Rückenlage, da diese das Atmen erleichtert. Nase und Mund sind frei, der Brustkorb kann sich frei entfalten. Der Speichel läuft ungehindert ab und falls nötig, kann das Kind kräftig husten.
Liegt der Säugling auf dem Bauch, pressen sich Mund und Nase seitlich in die Matratze. Der Brustkorb drückt sich durch die Liegeposition leicht zusammen. Das behindert die Luftzufuhr. Es besteht die Gefahr, dass das Baby an seinem Erbrochenen erstickt oder dass der Speichel in die Luftröhre fließt.
Hat sich das Kind selbst auf den Bauch gedreht und vergräbt sein Gesicht in der Unterlage, besteht die Gefahr des Plötzlichen Kindstods (Sudden Infant Death Syndrom, kurz: SIDS) führen. Das liegt vorrangig daran, dass es in den ersten Lebensmonaten noch nicht in der Lage ist, seinen Kopf allein zu drehen oder zu heben.
So schläft Dein Baby sicher
Mit diese kleinen Tricks unterstützen Eltern den sicheren Schlaf des Kindes:
- Mit der Rückenlage vertraut machen: Damit sich das Baby an diese Schlafposition gewöhnt, legen Eltern es jeden Abend auf den Rücken ins Bettchen. Schläft es nicht ein, hilft es, das Kind sanft auf dem Arm zu wiegen, bis es eingeschlafen ist. Als kurzzeitige Notlösung erfüllt es seinen Zweck, sollte jedoch nicht zur Gewohnheit werden.
- Mobiles überm Bett anbringen: Ein Mobile lenkt die Aufmerksamkeit des Babys nach oben. Dadurch fällt es ihm leichter, auf dem Rücken zu liegen.
- Pucken: Bei dieser Wickeltechnik wickeln Eltern das Baby fest in ein Tuch. Das Pucken verhindert, dass es sich in der Nacht auf den Bauch dreht. Hebammen helfen, die richtige Technik zu erlernen und beantworten Fragen im Hinblick auf die Anwendungsdauer.
- Die passende Schlafbekleidung: Ein Schlafsack schränkt die Bewegung des Babys ein und verhindert, dass es sich auf den Bauch dreht. Wichtig ist die richtige Größe. Ist der Sack zu groß, besteht die Gefahr, dass sich der Nachwuchs dreht. Ein zu kleines Modell ist ungemütlich.
- Die richtige Matratze: Bei einer weichen Unterlage besteht die Gefahr, dass das Baby mit dem Gesicht zu tief einsinkt und keine Luft bekommt. Besser ist eine harte, ebene Auflage. Zudem sollte das Material atmungsaktiv sein und keine Schadstoffe enthalten. Gut zu wissen: Barrieren aus Decken und Kissen im Babybett erhöhen die Erstickungsgefahr. Daher sollten Eltern darauf verzichten.
- Angenehme Raumtemperatur schaffen: Das Schlafzimmer sollte laut der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. nicht beheizt sein. Im Winter empfehlen sich Temperaturen unter 20 Grad Celsius.
- Nicht rauchen: Zigarettenqualm in der Nähe des Kindes erhöht das Risiko für SIDS.
Weitere Tipps für einen sicheren Bayschlaf erhältst Du in unserem aktuellen Artikel mit der Kinderärztin J. Kilonzo, Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Hier gehts zum Artikel.
Das sagt unsere Hebamme:
Natürlich darf dein Baby auf dem Bauch schlafen, viele Kinder lieben es und fordern es auch auch ein. Wichtig ist es nur sich an die „Regeln“ zu halten!
Gerader und relativ fester Untergrund: Das Kind darf nicht zu tief in die Matratze einsinken.
Niemals unbeaufsichtigt: Das Baby sollte wenn es auf dem Bauch liegt immer von einem Erwachsenen beobachtet werden. Dieser kann aufpassen das die Atemwege frei sind.
Schadstofffreie Umgebung: Das gilt immer! Rauch oder Schadstoffe in der Luft erhöhen das Risiko für den Plötzlichen Säuglingstot erheblich und sollten immer gemieden werden. Aber in jedem Fall wenn das Kind in Bauchlage schläft.
Die Bauchlage beim Baby biete folgende Vorteile:
- Entlastung des Hinterkopfes (platte Stellen vermeiden)
- Hilft oft bei Kindern mit Bauchweh
- Ruhigerer Schlaf durch den fehlenden Morroreflex
- Senkt die Körperspannung und entlastet damit das Baby bei Schmerzen Loryn Luh, Hebamme
Bauchlage am Tag ist wichtig
Die Bauchlage ist tagsüber ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des Nachwuchses. Sie ist eine Vorstufe des Krabbelns. Im weiteren Verlauf lernen die Kleinen das Sitzen und Stehen. Das Training stärkt die Rücken-, Bauch-, Schulter- und Nackenmuskulatur.
In den ersten Lebensmonaten ist diese Position für Babys anstrengend, daher empfiehlt es sich zu Beginn nur ein paar Minuten täglich mit dem Kind zu trainieren. Mit der Zeit haben sie mehr Kraft und freuen sich auf ihre „Belly Time“, die mit kleinen Spielen dazu anregt, die neu erlangten motorischen Fähigkeiten auszuprobieren.
Elternfragen zum Schlaf in der Bauchlage:
Was tun, wenn das Baby sich im Schlaf auf den Bauch dreht?
Viele Eltern haben schlaflose Nächte aus Angst davor, dass sich das Baby auf den Bauch dreht und erstickt. Sie sehen häufiger nach, ob alles in Ordnung ist und bringen es wieder in Rückenlage. Oft wachen die Kleinen davon auf und es dauert eine Weile, bis sie erneut einschlafen.
Um die Gefahr des Plötzlichen Kindstods zu verringern, ist es wichtig, dass Eltern mit dem Baby ab dem 3. Lebensmonat die Bauchlage trainieren. Dazu legen sie es tagsüber für ein paar Minuten auf den Bauch. Mit dieser Lage unterstützen Eltern ihren Nachwuchs dabei, seine Rücken- und Nackenmuskulatur zu stärken. Wichtig ist, dass Mama oder Papa das Training beaufsichtigen, damit sie im Ernstfall jederzeit eingreifen können.
Ab wann dürfen Babys auf dem Bauch schlafen?
In den meisten Fällen tritt der plötzliche Kindstod bis zum vierten Lebensmonat ein. Ab sechs Monaten sind Babys in der Lage, ihren Kopf zu heben, ihn zu halten und sich selbstständig umzudrehen. Kann sich das Kind allein auf den Bauch drehen, verringert sich die Erstickungsgefahr signifikant. Wann es soweit ist, ist von der Entwicklung der motorischen Fähigkeiten des Kindes abhängig. Ein Restrisiko besteht jedoch weiterhin für die ersten 12 Monate. Danach können Eltern den Nachwuchs ganz beruhigt schlafen lassen, ohne Angst zu haben, dass er erstickt.