Erich Fromm – Die wichtigsten Zitate und Thesen

Erich Fromm – zehn Zitate

Der deutsch-amerikanische Philosoph und Sozialpsychologe Erich Fromm prägte unser Verständnis der Liebe. Mit seinen Zitaten hinterließ Erich Fromm Weisheiten, die bis heute ihre Gültigkeit bewahrten. Seit den 1920er-Jahren vertrat der Psychoanalytiker den demokratischen und humanistischen Sozialismus.

Unter Akademikern genoss er keinen besonderen Ruf. Dafür etablierte er sich im Bereich Gesellschaftskritik als einer der Vordenker des 20. Jahrhunderts. Mehrere seiner Bücher stürmten die Bestsellerlisten. Zu seinen bekannten Werken zählen „Die Kunst des Liebens“ sowie „Haben oder Sein“.

Erich Fromm 1975 über Gesellschaft und Seele

Was dachte Erich Fromm über die Liebe?

Viele Menschen sehen die Liebe als passiven Akt an. Sie glauben, die innige Beziehung entstehe automatisch. Allerdings wusste Fromm, dass es sich bei der Liebe um eine aktive Fähigkeit handelt. Sie braucht Nahrung, um zu gedeihen. Zudem erfordert sie Mut sowie das Bedürfnis, dem Partner die eigenen Gefühle zu offenbaren.

Erich Fromm Bücher und Werke

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10 besten Zitate von Erich Fromm

Demgemäß geht die Liebe mit Kreativität und Energie einher. Erich Fromm bezeichnete sie sogar als Kunstfertigkeit, für die es Mühe und Geduld brauche:

  1. „Wenn wir lernen wollen zu lieben, müssen wir genauso vorgehen, wie… wenn wir irgendeine andere Kunst, zum Beispiel Musik, Malerei, das Tischlerhandwerk oder die Kunst der Medizin oder die Technik lernen wollten.“

Damit wir auf vollkommene und intelligente Art lieben, geht diesem Akt eine Überlegung voran. Die Liebe erfordert die Erhabenheit und zielt ebenfalls auf diese ab. Fromm erklärte, dass Passivität in der Liebe letztendlich zur Frustration führt.

Warten beide Partner auf die Initiative des jeweils anderen, kommt es zum Stillstand in der Beziehung. Daher solltest Du Deinen Lieben aktiv Deine Gefühle zeigen. Das geschieht durch Worte, Gesten oder Handlungen. Gleichzeitig warnt der Philosoph davor, dass die Liebe nicht in Abhängigkeit enden darf. Er drückt es folgendermaßen aus:

  1. „Paradoxerweise ist die Fähigkeit, allein zu sein, die Bedingung dafür, in der Lage zu sein, zu lieben.“

Liebe als einzige Antwort auf die Existenz

Erich Fromm betrachtete die Liebe nicht als reine Sinneswahrnehmung. Für ihn gab sie unserem Dasein und der Gesellschaft einen Sinn. Diese Erkenntnis verdeutlichte er in diesem Zitat:

  1. „Liebe ist die tätige Sorge um das Leben und das Wachstum dessen, was wir lieben.“

Erich Fromm über die Liebe:

Demnach sorgt die Liebe dafür, dass wir Kinder großziehen und sie auf das Leben vorbereiten. In der Folge basiert die gesamte Gesellschaft auf diesem Gefühl. Daher forderte der Philosoph:

  1. „Vor allem müssen die Gesellschaftsformen, die der Liebe im Wege stehen, durch solche ersetzt werden, die sie fördern.“

Damit die Liebe zu Wachstum und Entwicklung führt, bedarf sie der Aktivität des Einzelnen. Beispielsweise arbeiten in einer Beziehung beide Partner an ihrer Persönlichkeit. Dadurch stimmen sie sich aufeinander ein. Bleiben sie passiv, lebt sich die Partnerschaft auf die Dauer auseinander. Erich Fromm drückte diesen Sachverhalt auf diese Weise aus:

  1. „Liebe ist eine Aktivität und kein passiver Affekt. Sie ist etwas, das man in sich entwickelt, nicht etwas, dem man verfällt.“
  2. „Man liebt das, wofür man sich müht, und man müht sich für das, was man liebt.“

Des Weiteren erklärte der Sozialpsychologe, die Gegenseitigkeit der Liebe hänge von der eigenen Entscheidung ab. Seine Worte lauteten:

  1. „Die infantile Liebe folgt dem Prinzip: ,Ich liebe, weil ich geliebt werde.‘ Die reife Liebe folgt dem Prinzip: ,Ich werde geliebt, weil ich liebe.‘ Die unreife Liebe sagt: ,Ich liebe Dich, weil ich Dich brauche.‘ Die reife Liebe sagt: ,Ich brauche Dich, weil ich Dich liebe.“

Dieses gehört zu den bekanntesten Zitaten von Erich Fromm. Es bezieht sich nicht gänzlich auf die romantische Liebe. Seine Worte setzen das Gefühl mit der Philosophie in einen Kontext. Gleichzeitig kritisiert er die fehlende Nächstenliebe der breiten Masse. Viele Menschen führen eine Beziehung, weil sie das Alleinsein fürchten oder sich einen Nutzen versprechen. Basiert die Liebe ausschließlich auf dem eigenen Bedürfnis, erweist sie sich als schwach und unreif.

Erich Fromm; Der Unterschied zwischen Verliebtsein und Liebe

Spürst Du Schmetterlinge im Bauch, glaubst Du bereits an die große Liebe. Doch Erich Fromm wusste:

  1. „Es gibt einen großen Unterschied zwischen sich verlieben und verliebt bleiben.“

Verliebst Du Dich, handelt es sich vorwiegend um eine biochemische Reaktion. Das Zusammenspiel von Pheromonen und Äußerlichkeiten sorgt für das sprichwörtliche Kribbeln im Bauch.

Im Laufe einer Beziehung nimmt das Verliebtsein ab. Dir fallen die Fehler und Schwächen Deines Partners auf. Bemühst Du Dich nicht aktiv um das Bestehen der Liebe, erlöscht diese. Sorgst Du dafür, dass die gegenseitige Anziehung bleibt, profitierst Du von einer tiefen Emotion.

  1. „Wenn zwei Menschen, die sich fremd waren plötzlich zulassen, dass die Schranken zwischen ihnen fallen, um sich zu fühlen und zu entdecken, machen sie eine der emotionalsten Erfahrungen im Leben.“

Diese Weisheit von Erich Fromm bezieht sich auf die Intimität der Liebenden. Das Verliebtsein beginnt als oberflächliche Anziehung. Die wahre Liebe erweist sich als das tiefergehende Bedürfnis, die Nähe zum Partner zu suchen. Bei dieser Form der Liebe erkennst Du Deinen Mann oder Deine Frau als Menschen.

Du beleuchtest die individuellen Facetten, Stärken und Schwächen. Siehst Du das wahre Wesen Deines Partners und bleibst bei ihm, lebt ihr in einer intimen und ehrlichen Beziehung.

Die zwischenmenschliche Liebe stellt im Alltag einen wichtigen Faktor dar. Sie erweist sich jedoch nicht als einzige Form dieser Emotion. Für Erich Fromm bezieht diese sich auf die grundlegende Fähigkeit, tiefe Gefühle für ein anderes Lebewesen zu entwickeln. Eines seiner schönsten und bedeutendsten Zitate lautet:

  1. „Liebe ist nicht in erster Linie eine Bindung an eine bestimmte Person. Sie ist eine Haltung, eine Orientierung des Charakters, welche die Beziehung eines Menschen zur Welt als Ganzes und nicht nur zum Objekt der Liebe bestimmt.“

Fromms Erkenntnisse zur Liebe zeigen uns, dass diese Empfindung eine Bereicherung unserer Existenz darstellt. Mit der Haltung, Emotionen zu suchen und aktiv zu schenken, geben wir unserer Gesellschaft einen Sinn. Dadurch bewirkt jeder Mensch eine Veränderung in der Welt.

In der Gegenwart besteht die Gefahr, persönliche Bedürfnisse zu kommerzialisieren. Beispielsweise stellt die Liebe in Form von Partneragenturen und Flirtseiten vorrangig ein Geschäftsmodell dar. Erkennen wir die wahre Liebe nicht als Antrieb für die Gesellschaft, verroht diese.

Auszug aus psychiatriegespraech.de und Werken von Erich Fromm:

Die Ansichten von Erich Fromm

Denen zufolge die Persönlichkeit des Menschen sich grundsätzlich nur in ihrer Beziehung zur Welt, in der Beziehung zu den anderen Menschen, zur Natur und zu sich selbst zu verstehen ist“ und nicht etwa, wie bei Freud, lediglich als ein Produkt des Umgangs mit Trieben und Triebabkömmlingen.

Fromm:

„Ich halte den Menschen primär für ein gesellschaftliches Wesen und glaube nicht, wie Freud es tut, daß er primär selbstgenügsam ist und nur sekundär die anderen braucht, um seine triebhaften Bedürfnisse zu befriedigen. In diesem Sinne ist, daß die Individualpsychologie im Grunde Sozialpsychologie ist, oder – um mit Sullivan zu reden – Psychologie zwischenmenschlicher Beziehung. Das Schlüsselproblem der Psychologie ist das Problem der besonderen Art der Bezogenheit des einzelnen auf die Welt, und nicht die Befriedigung oder Frustrierung einzelner triebhafter Begierden.

Das Problem der Befriedigung der triebhaften Begierden des Menschen ist als Teil des Gesamtproblems seiner Beziehungen zur Welt zu verstehen, und nicht als das Problem der menschlichen Persönlichkeit.“ (Fromm, 1983, S. 248)

Das man eine Reihe von Charaktertypen aufgrund ihrer Produktivität unterscheiden kann.

Die nicht-produktiven Charaktere (das sind die, die nicht nach Liebe, Kreativität, Wahrheitsfindung, geistigen Dingen, Individuation, Vernunft und Lebensbejahung streben) sind diejenigen, die bei extremer Ausprägung Charakterstörungen darstellen. Zu ihnen gehören

Der rezeptive Charakter (extreme Orientierung an haltgebenden äußeren Bezugspersonen, bis hin zur masochistischen Unterwürfigkeit)

Der ausbeuterische Charakter (Haben-Orientierung, Ausbeutung A_nderer, auch Sadismus und Herrschsüchtigkeit)

Der hortende Charakter (Ordnung und Sicherheit, Angst vor gefühlsmäßig intensiven Beziehungen)

Der merkantile Charakter (Selbstsicherheit durch Anpassung, sich gut „verkaufen“)

Der nekrophile Charakter (destruktive Angst vor allem Lebendigen, z.B. unerbittliche Hüter von „Recht und Ordnung“ bis zur Anwendung von Gewalt gegen sich selber oder andere)

Das der Mensch sich auf dem Wege zur Individuation in einem ständigen Spannungsfeld zwischen der Pseudosicherheit totalitärer Gesellschaftsstrukturen und der Scheinfreiheit merkantilistisch-kapitalistischer Systeme und damit in einem Konflikt zwischen Auflehnung oder Unterwerfung befindet.

Als existentielles Dilemma bezeichnet Fromm den Umstand, daß der Mensch mit größer werdender Freiheit und Unabhängigkeit auch einsamer werde, andererseits aber mit zunehmendem Konformismus und mangelhafter Individuation psychische Störungen und Charakterstörungen entwickele.

Grundsätzlich besteht jedoch die Möglichkeit, sich aus gesellschaftlichen Zwangsjacken zu befreien. Fromms Konzepte sind eng mit marxistischem Gedankengut verbunden. Zeitlebens versuchte Fromm eine Synthese zwischen der Psychoanalyse und dem Marxismus herzustellen.

Quellen und Links

Stiftung Warentest: Tests zu dieser Produktgruppe

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