„Ich fühle nichts mehr“ Was du gegen innere Gefühlsleere tun kannst?

Gefühlsleere

Nach außen führst du ein perfektes Leben, so zumindest sieht es deine Umwelt. Du hast einen guten Beruf, eine Familie oder eine stabile Partnerschaft, du musst nicht jeden Cent zweimal umdrehen und verbringst viel Zeit mit Freunden. Trotzdem bist du innerlich taub und sagst dir immer wieder „ich fühle nichts mehr“. Es stellt sich keine wirkliche Freude ein, egal wie groß dein persönliches Glück auch zu scheinen mag.

Gefühlsleere, so nennt sich dieses Phänomen, ist wie eine Schockstarre. Sie lähmt den Verstand und raubt dir Energie und Lebensfreude. Du kannst es selbst nicht richtig benennen, und die Ursachen dafür kennst du auch nicht. Aber du möchtest diesen Zustand verändern. Darum erfährst du hier

  • woher das Gefühl der inneren Kälte kommen kann.
  • was du tun kannst, um es zu beseitigen.
  • welche Methoden es gibt, damit du dich besser fühlst.
  • wie andere Menschen mit dieser Gefühlsleere umgehen können.
  • wann du professionelle Hilfe suchen solltest.

Gefühlsleere , die Ursachen liegen meist weit zurück

Menschen, die sich häufig sagen „ich fühle nichts mehr“ können häufig nicht ergründen, worin dieses Gefühl der Leere begründet liegt. Schlussendlich ist es aber so, dass sie Vorfälle der Vergangenheit einfach nicht mit ihrem seelischen Gleichgewicht in Zusammenhang bringen. Tatsächlich liegen die Gründe oftmals in körperlicher oder seelischer Misshandlung während der Kindheit. Natürlich geht es dabei nicht allein um körperliche Misshandlungsarten, sondern vielmehr um die Belastung, der eine kindliche Seele standhalten musste. Dazu gehören:

  1. Angstgefühle, beispielsweise vor Verlusten durch die Scheidung der Eltern
  2. Der ständige Versuch, das Wesen eines Kindes zu ändern
  3. Lieblosigkeit der Eltern
  4. Das Gefühl, nicht wahrgenommen zu werden

Von der Schwierigkeit aus der Gefühlsleere auszubrechen

Selbst wenn du die Gründe für die Gefühlsleere ergründet hast, wird es nicht einfach werden, dieser zu entkommen. Häufig hält so ein Zustand der inneren Kälte bereits Jahre oder gar Jahrzehnte an, bevor sich Betroffene über die Ursachen im Klaren sind.

Es wird ein langer Weg, ein positives und erfülltes Leben zu führen und das auch so anzuerkennen. Denn letztlich fehlt es dir an nichts, und trotzdem fühlt es sich für dich an, als wäre tief in dir ein schwarzes Loch, das all deine Freude verschwinden lässt. Klar ist, dass du es alleine nur schwer schaffen kannst. Du musst dich einer Person anvertrauen, die auf deiner Seite steht und zu dir halten wird.

Das Gespräch zu suchen stellt das Überwinden der ersten Hürde dar. Gehe einfach auf diesen Menschen zu, und rede nicht um den sprichwörtlich heißen Brei herum. Sage das, was du dir selbst schon so lange eingestehen musst: „Ich fühle nichts mehr.“

Der Schlüssel zu einer Besserung deiner Gefühlsleere

Sobald du dich öffnest, wird dir Hilfe zuteil werden, darauf kannst du dich verlassen. Jedoch verhält es sich so, dass du auch hart an dir selbst arbeiten musst, und es werden Situationen auf dich zukommen, in denen du ganz auf dich allein gestellt bist. Jeder noch so gut gemeinter Ratschlag, jede noch so freudig helfende Hand können dich davor nicht bewahren. Das schwarze Loch deiner Seele wird nicht von heute auf morgen verschwinden.

Die Schlüssel zu einer Besserung deiner Gefühlsleere haben Namen. Sie heißen

  •  Achtsamkeit
  •  Aktivität
  •  Veränderung und
  •  Dankbarkeit

Es ist von elementarer Wichtigkeit, dein Leben in eine andere Bahn zu lenken. Dafür solltest du viel achtsamer durchs Leben gehen. Nehme Tätigkeiten bewusster wahr. Lass dich nicht ablenken, wenn du einem Hobby nachgehst, sondern lass dich ganz auf diesen Moment ein.

Beginne auf deine Umwelt zu schauen, höre Geräusche und rieche, welchen Duft das Leben für dich bereithält. Hetze dich dabei nicht, sondern genieße. Gönne dir auch einmal eine Auszeit, einfach so, ohne besonderen Grund. Nur, weil du es jetzt so haben willst, und nicht, weil es jemand von dir erwartet. Es wurde schon so viel von dir abverlangt, jetzt ist es an der Zeit, das zu tun, was dir innere Ruhe gibt.

Gemeinsam mit der Achtsamkeit ist es gut, wenn du soziale Kontakte nicht vernachlässigst. Du neigst dazu, dich rar zu machen, Verabredungen abzusagen, oder gehst nur widerwillig zu Feiern oder einem BBQ.

Tust du es doch, nimmst du die gute Stimmung wahr, und sagst dir innerlich: „Ich fühle nichts mehr.“ Versuche, dir diesen Gedanken zu verbieten. Es hemmt dein Leben, schränkt dich ein und führt dazu, dass die Gefühlsleere ein fester Bestandteil deines Seins wird.

Sei dankbar, und überlege an jedem Tag, was dir alles Gutes widerfahren ist. Wenn nötig, führe ein Dankbarkeitstagebuch und lies darin. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die Freude bereiten. Wenn das jedoch keine Auswirkung zeigt, ist es manchmal nötig, eine Veränderung herbeizuführen. Ob sich diese auf deinen Lebensraum oder deinen Beruf bezieht, musst du entscheiden. Du wirst fühlen, was dich glücklicher machen kann, darauf kannst du dich verlassen.

Wie andere dir bei der Suche nach Gefühlen helfen können

Es ist nicht einfach, die Gefühlsleere in einem Menschen zu vertreiben. Wenn du nicht selbst davon betroffen bist, ist es nicht leicht nachzuvollziehen, warum ein Freund oder Partner sagt: „Ich fühle nichts mehr.“ Für Menschen, die so ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit nicht kennen, stellt sich das eigentliche Problem nicht dar, und so wird es häufig als Unsinn abgetan.

Das ist der falsche Weg. Versuche, Verständnis zu zeigen, wirke auf positiv auf die Person ein, die eine Gefühlsleere verspürt. Achte dabei darauf, nicht drängend zu werden. Denn manchmal spielen Betroffene ihrer Umwelt eine Besserung vor, während es in ihnen immer kälter und düsterer wird.

Nur allzu leicht rutschen sie in eine schwere Depression ab, die lebensbedrohlich werden kann. Hier ist professionelle Hilfe unabdingbar und kann Leben retten.

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