Familien erleben, dass das Kleinkind andere Kinder oder Familienmitglieder beißt. Das ist im Alter zwischen zwei und fünf Jahren keine Seltenheit, gehört jedoch zu den unerwünschten Umgangsformen, die Eltern dem Nachwuchs schnell abgewöhnen sollten. Um Abhilfe zu schaffen, ist es hilfreich, zu wissen, warum das Kleinkind beißt.
Warum beißen Kleinkinder?
Die Beißphase ist zwischen dem zweiten und fünften Lebensjahr besonders ausgeprägt. Häufig kommen Beschwerden von anderen Eltern, deren Söhne und Töchter schmerzhafte Bisswunden davontrugen. Problematisch zeigt sich das Verhalten im Kindergarten. Immer wieder kommt es zu Situationen, in denen das Kleinkind unerwünschte Umgangsformen zeigt.
Die Gründe, warum Kinder ihre Zähne zum Einsatz bringen, sind vielfältig. In ihrem Alter fällt es ihnen schwer, sich richtig zu artikulieren. Sie kratzen, treten, hauen, schubsen oder beißen aus einer Emotion heraus, um sich Erleichterung zu verschaffen. Häufig stecken Wut oder Hilflosigkeit dahinter. Hat das Kind erst einmal mit seinen Milchzähnen zugebissen, wird Eltern das Fehlverhalten schmerzlich bewusst.
Kleinkinder wissen noch nicht, wie sie „richtig“ reagieren. Stattdessen kommt es zu reflexartigen Handlungen, da das Gehirn nicht in der Lage ist, mit verschiedenen Situationen umzugehen. Dabei beißt der Nachwuchs nicht aus böser Absicht oder um jemanden wehzutun. Da er nicht komplex diskutieren und kommunizieren kann, sieht er im Einsatz der Zähne seine einzige Möglichkeit, um sich Gehör zu verschaffen.
Das kannst Du tun, wenn Dein Kind beißt?
Ein frischer Biss schmerzt und löst sofort das Bedürfnis aus, „Aua“ zu schreien. Dadurch merkt der Nachwuchs, dass er etwas falsch gemacht hat. Eltern rufen sich in Erinnerung, dass das Kleinkind dies nicht böswillig tut, und versuchen, sich in dieser Situation schnell zu fangen. Galt der Biss einem anderen Kind, gehen Erziehungsberechtigte sofort dazwischen und halten die beiden auseinander. Die Aufmerksamkeit gilt dem gebissenen Kind. Danach bringen die Aufsichtspersonen in Erfahrung, wie es dazu kam.
Da sich der Nachwuchs noch nicht in die Gefühle anderer hineinversetzen kann, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und ihm zu vermitteln, dass dieses Verhalten nicht in Ordnung war. Eltern und andere Aufsichtspersonen sprechen ihn ernst und mit fester Stimme an. Dem Kleinkind muss klar sein, dass das Beißen keine akzeptierte Handlungsweise ist. Reagieren diese aggressiv, machen entsprechende Personen dem Kleinkind nur schwerlich klar, dass es selbst nicht aggressiv sein soll.
Das Kleinkind benötigt Alternativen, um Dampf abzulassen und das Beißen zu vermeiden. Hilfreich ist ein Kissen oder ein Beißring, an dem es sich austobt. Als Ersatzhandlung ist das Stampfen akzeptabel. Oft fühlt sich das Kind unverstanden. Gespräche klären, welche Bedürfnisse er hat.
Tipps wie Du Deinem Kind das Beißen abgewöhnst
Suchen Eltern und Kinder gemeinsam nach dem Grund für das Verhalten, lässt das Beißen mit der Zeit nach. Fühlt sich das Kleinkind gehört und verstanden, sinkt das Bedürfnis, andere zu beißen. Im weiteren Entwicklungsverlauf erweitern Kinder ihren Wortschatz. Sie lernen, mit anderen zu kommunizieren.
Zum Abbau angestauter Emotionen empfehlen sich altersgerechte sportliche Aktivitäten wie Schwimmen, Reiten, Leichtathletik oder Kinderturnen. In den meisten Fällen geht die Beißphase schnell vorbei. Ist das Verhalten besorgniserregend, empfiehlt sich ein Besuch beim Kinderarzt oder ein Gespräch mit dem Erzieher.