Ein Baby kommt auf die Welt und die ruhigen Nächte sind vorbei. Für die Entwicklung Deines Kindes ist Schlaf sehr wichtig. Die ganze Familie profitiert davon, wenn sich das jüngste Mitglied bald an einen Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnt. Du kannst Deinem Baby dabei helfen und zusätzlich einiges dafür tun, um das Risiko für den plötzlichen Kindstod (SIDS) zu senken.
Schlafphasen und Schlafbedarf beim Baby
Säuglinge in den ersten drei Lebensmonaten schlafen im Durchschnitt 16 bis 18 Stunden am Tag, natürlich nicht am Stück. Sie verteilen diese Zeit auf circa fünf Schlafphasen. Aber jedes Baby ist sein eigener kleiner Mensch und Dein Kind hat vielleicht einen etwas abweichenden Schlafbedarf. Im ersten Lebensjahr nimmt der Schlafbedarf außerdem nach und nach deutlich ab.
Neugeborene müssen den Tag-Nachtrhythmus erst lernen. Mit festen Tageszeiten und Einschlafritualen kannst Du Deinem Baby dabei helfen. Schreiphasen von bis zu drei Stunden täglich sind bei jungen Säuglingen übrigens auch ganz normal. Mit einem Alter von 1,5 Monaten haben viele Babys den Höhepunkt ihrer Schreiphase erreicht. Danach wird es besser, auch mit dem Einschlafen. Ruhe bewahren ist die Devise. Je entspannter Du bleibst, desto eher beruhigt sich auch Dein Baby wieder. Manche Kinder finden in ihrem eigenen Bett besser in den Schlaf, andere auf dem Arm. Probiere es aus und habe etwas Geduld dabei.
Dein Baby und sein Bett
Kinderärzte sind sich einig: der sicherste Platz für einen Säugling im ersten Lebensjahr ist in seinem eigenen Babybett im Schlafzimmer der Eltern. Zieh Deinem Baby zum Schlafen einen Schlafsack an und lege es ohne Kissen und Decke in sein Bettchen. Auch gepolsterte Nestchen und große Kuscheltiere haben nichts in einem Babybett verloren. Ein Säugling, der sich noch nicht umdrehen kann, kann unter diesen Gegenständen ersticken.
Lege Deine Tochter oder Deinen Sohn zum Schlafen auf den Rücken. Statistisch gesehen ist diese Lage am sichersten, was SIDS betrifft. Auf dem Bauch liegen ist auch wichtig für den Muskelaufbau, aber nur am Tag unter Deiner Aufsicht.
Die Temperatur im Schlafzimmer sollte circa 18 Grad betragen. Achte darauf, Dein Kind nicht zu warm anzuziehen. Es darf auf keinen Fall schwitzen beim Schlafen. Rauchen in der Umgebung eines Säuglings ist ebenfalls ein massiver Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod.
Fünf Tipps für sicheren Babyschlaf
- Finde in den ersten Monaten einen Tagesrhythmus, den auch Dein Baby kennenlernt. Lege es immer mit dem gleichen Abendritual zum Schlafen hin.
- Höre nicht auf die gut gemeinten Ratschläge anderer Leute. Ob Familienbett oder Einschlafstillen geht nur Euch als Eltern und Euer Kind etwas an.
- Wacht Dein Baby nachts auf, braucht es kein Licht und keine Unterhaltung. Je ruhiger alles abläuft, desto schneller findet ein Säugling wieder in den Schlaf.
- Ab dem siebten Lebensmonat müssen gesunde Kinder nachts nicht unbedingt etwas essen.
- Sprich bei anhaltenden Schlafproblemen mit Eurem Kinderarzt.
Quellenangaben:
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Schlafempfehlungen für das erste Lebensjahr
- Thomas Baumann, Atlas der Entwicklungsgeschichte: Vorsorgeuntersuchung von U1 bis U10/J1, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2015
- Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005