10 schnelle Tipps, wenn Dein Baby Bauchweh hat

Tipps bei Koliken

Hier erklären wir Dir, wie es zu Bauchweh und Koliken bei Neugeborenen kommt und geben Dir 10 Tipps, wie Du deinem Baby schnell helfen kannst. Außerdem haben wir unsere Hebamme gefragt, was Sie Eltern rät, wenn das Neugeborene unter Bauchweh leidet.

In den ersten drei Lebensmonaten leiden viele Neugeborene unter schmerzhaften Krämpfen im Bauch. Die Ursachen der 3-Monats-Koliken sind nicht abschließend geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass Symptome wie Bauchschmerzen und Blähungen auf eine Unreife des Verdauungstraktes sowie des Nervensystems hindeuten. Meist begleiten die Koliken heftige Schreiattacken, bei denen sich das Baby kaum beruhigen lässt und mit schmerzverzerrtem Gesicht die Beine an den Körper zieht. Sie treten vorrangig in den Abendstunden im Anschluss an das Stillen mit Brust oder Fläschchen auf. Beim Verdacht, dass das Kind unter Koliken leidet, empfiehlt es sich, den Kinderarzt aufzusuchen, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.

10 Tipps: Das hilft Deinem Baby bei Bauchschmerzen

Eine Studie zeigt, dass Säuglingskoliken zu keinen anhaltenden Problemen führen. Um die Koliken des Neugeborenen zu lindern, existiert jedoch bisher kein Wundermittel. Dennoch können die nachfolgenden Tipps Deinem Baby ein wenig Erleichterung verschaffen:

1. Wärme

Legen Eltern das Neugeborene bäuchlings auf ein angewärmtes Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche, kann das Beschwerden lindern. Jedoch sollten sie darauf achten, dass das Kind in dieser Position nicht unbeaufsichtigt schläft.

2. Fliegergriff

Ein einfacher Trick, um Blähungen und Koliken zu lindern, ist eine spezielle Trageposition. Bei der Fliegerposition legen Mama oder Papa das Neugeborene in Bauchlage auf ihren Unterarm. Dabei halten sie es mit einer oder beiden Händen fest. Die Haltung erleichtert das Entweichen aufgestauter Luft. Eine halbe Stunde nach dem Stillen angewendet, kann der Griff Beschwerden vorbeugen.

3. Strampeln

Tritt das Baby gegen die Bettbegrenzung, ein Kissen oder die Hand, kann das die Verdauung anregen. Der Widerstand erleichtert das Herausdrücken überschüssiger Luft und fördert den Stuhlgang.

4. Massagen

Eine Bauchmassage entspannt den Körper des Neugeborenen und kann Beschwerden verringern. Dazu massieren Eltern mit sanften, kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn rund um den Bauchnabel des Kindes. Bewährt hat sich die Verwendung von Bäuchlein-Öl von Weleda. Das „Tummy Öl“ enthält natürliche ätherische Öle aus der Römischen Kamille, Kardamom und Majoran. Das Naturkosmetikum kann die Verdauung fördern, Blähungen vorbeugen und zur Entspannung beitragen. Ähnliche Mittel erhalten Eltern auch unter dem Begriff „Windsalbe“. Eine Alternative ist eine Fußreflexzonenmassage. Bei Verstopfungen und Verdauungsstörungen kann einer Massage der unteren Fußwölbung zielführend sein. Hat das Kind einen harten Bauch und Blähungen, massieren Eltern den Bereich zwischen Hacke und Mitte des Fußes. Hier findest Du eine ausführliche Anleitung für eine Fußreflexzonenmassage zur Linderung von Schmerzen bei Baby.

5. Tee

Leidet der Nachwuchs unter Koliken, kann Fencheltee Bauchschmerzen lindern und bei Blähungen helfen. Vor den Mahlzeiten kann ein Teelöffel des Tees ausreichen, um Beschwerden zu vermeiden. Kinderärzte raten dazu, diesen nicht mehr als drei bis fünf Mal täglich zu verabreichen und im Bestfall vorab die Hebamme zu konsultieren. Füttern Eltern mit dem Fläschchen, ersetzen sie das Wasser gegen Fencheltee, um das Milchpulver anzurühren. Es reicht aus, dass bei einer Mahlzeit zu tun, da das Getränk auch Nebenwirkungen verursachen kann, zu denen wiederum Blähungen gehören.

6. Abhalten

Diese Technik kann den Stuhlgang des Neugeborenen erleichtern und helfen, Blähungen zu reduzieren. Dazu halten Eltern das Baby über die Toilette, das Töpfchen oder eine Schüssel. Sie stützen es an den nackten Oberschenkeln, lehnen den Rücken des Kindes an ihren Bauch und verleihen ihn dadurch mehr Halt. Die quälende Luft kann aus dem Darm entweichen. Der Atem von Mama und Papa sowie der Hautkontakt entspannen den Nachwuchs, sodass er sein Geschäft problemlos ohne Windel erledigen kann.

7. Babyschnuller

Ein Schnuller hilft zwar nicht direkt gegen Bauchweh, kann jedoch dazu beitragen, dass sich das Neugeborene schneller beruhigt. Das Saugen erleichtert es ihm, mit Stress und einem vorübergehenden schmerzhaften Unwohlsein umzugehen. Das Nuckeln hat einen tröstenden Effekt.

8. Baden

Ein warmes Bad mit etwa 38 Grad Celsius entspannt das Neugeborene. Empfehlenswert ist die Verwendung eines Badeeimers, da der Nachwuchs darin ungehindert strampeln kann. Tipps zum richtigen Baden von Babys findest Du heir.

9. Medizin

Entschäumertropfen auf Simeticon-Basis (zum Beispiel enthalten in Espumisan, Velgastin oder sab Simplex Suspension) können Säuglingen bei Blähungen Linderung verschaffen und dazu beitragen, dass sich die Gasbläschen im Verdauungstrakt auflösen. Eltern verabreichen die Arznei vor dem Stillen mit einem Löffel oder geben sie direkt ins Fläschchen. BiGaia-Tropfen von Pädia enthalten das Milchsäurebakterium Lactobacillus reuteri DSM 17938, ein Keim, der auch im natürlichen Zustand in der Muttermilch vorkommt. Das Mittel kann das natürliche Gleichgewicht der Darmflora unterstützen. Es eignet sich ab der Geburt. 5 Tropfen täglich reichen aus. Diese mischen Nutzer mit einem Teelöffel Muttermilch oder Wasser. Erste positive Effekte können sich nach 3 bis 7 Tagen zeigen. Bevor Eltern diese Mittel anwenden, sollten Sie jedoch vorab einen Kinderarzt konsultieren.

10. Fahrradfahren

Bei dieser Technik streichen Mama oder Papa zunächst die Beine sanft aus. Danach strecken sie diese aus und ziehen sie wieder zum Bauch zurück. Massieren Eltern zusätzlich den Darm des Kindes, kann das die Verdauung unterstützen, indem es Darmwinde löst.

Gut zu wissen: Treten beim Kind zusätzliche Beschwerden wie Erbrechen, ein harter Bauch sowie Schleim und Blut in der Windel auf, sollten Eltern sofort einen Kinderarzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären.

Bauchweh Bauchwehtipps: Das empfiehlt unsere Hebamme Eltern bei Koliken und Bauchweh:

  • Ursachenforschung (Ernährung überprüfen) Mengen, Was wird gegessen, Wann und Wie oft
  • Tragen
  • Bauchlage zum Schlafen (siehe Regeln)
  • Bauchmassage
  • Wärme
  • Kümmelzäpfchen
  • Homöopathie
  • Osteopathie
  • Darmkur
  • Handling

Loryn Luh, Hebamme

Autorin und Herausgeberin zu diesem Artikel

Romy Förster

Bauchweh

Romy ist Autorin und Mutter zweier Söhne, sie gibt Tipps für den Alltag mit Baby, recherchiert und testet leidenschaftlich gern Babyprodukte und neue Trends. Als Mutter weiß Sie genau welche Kriterien bei Babyausstattung und altersgerechten Spielzeug für Kinder wichtig sind. Autorenseite

Unsere Expertin

Loryn Luh

Bauchweh

Loryn Luh ist Mutter dreier Kinder und Hebamme mit eigener Praxis. Sie bringt ihr Wissen als Hebamme, ihre Erfahrung im Kreißsaal und auf der Schwangerenstation, in ihre redaktionelle Mitarbeit ein. Lory arbeitet seit 2022 an den Inhalten unseres Babyratgeber mit.