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Wenn das Kind kein Fleisch mag, – so sieht eine gesunde vegetarische Ernährung bei Kindern aus

Fleischfrei Essen

Hier erklären wir Dir, auf was Du achten solltest, wenn Dein Kind kein Fleisch essen möchte oder Ihr Euch als Familie vegetarisch ernährt. Wir erklären Dir die verschiedenen vegetarischen Ernährungsformen und nennen alternative pflanzliche Lebensmittel. Außerdem informieren wir in diesem Artikel über Symptome bei einem Nährstoffmägel und wie man diesen entgegenwirken kann.

Kind kein Fleisch Tipp der Kinderärztin: Kinder befinden sich im Wachstum und haben daher einen deutlich höheren Nährstoffbedarf, in Bezug auf ihr Körpergewicht, als Erwachsene. Eine vegetarische Ernährung bei Kindern birgt daher das Risiko einer Mangelversorgung. Daher ist es wichtig, dass du auf eine ausreichende Versorgung deines Nachwuchses speziell mit Eisen, Omega-3-Fettsäuren, Zink und Vitamin B12 achtest. J. Kilonzo, Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin (Vita).

Warum sich Kinder fleischlos ernähren, hängt mit unterschiedlichen Ursachen zusammen. Familien, die aus Überzeugung vegetarisch leben, ist es ein Bedürfnis, auch bei der Ernährung ihres Nachwuchses auf Fleisch zu verzichten. Alternativ entscheiden sich Kinder selbst für einen vegetarischen Ernährungsstil, um sich von den Eltern abzugrenzen. Das geschieht oft mit Beginn der Pubertät. Setzt der Nachwuchs sich mit der Entstehung von Lebensmitteln auseinander, verzichten sie aus Rücksicht auf das Tierwohl und die Umwelt auf Fleisch.

Ist der Vegetarismus für Kinder empfehlenswert?

Laut der VeChi-Youth-Studie der DGE unterscheidet sich die Nährstoffversorgung von Kindern zwischen den Ernährungsformen kaum. Das legt den Schluss nahe, dass eine vegetarische Ernährung die Entwicklung des Nachwuchses nicht beeinträchtigt. Allerdings sollten Eltern beachten, dass Unterschiede zwischen den drei vegetarischen Ernährungsformen bestehen:

  • Bei der ovolaktovegetarischen Ernährung verzichten Kinder auf Fleisch. Sie nehmen jedoch Eier, Milch und Milchprodukte zu sich.
  • Bei der laktovegetarischen Ernährung essen sie weder Fleisch, Fisch noch Eier. Milch und Milchprodukte stehen weiterhin auf dem Speiseplan.
  • Die vegane Ernährungsform bezeichnet den vollständigen Verzicht auf Lebensmittel tierischen Ursprungs. Abhängig von der individuellen Auslegung kann dazu auch Honig gehören.

Die laktovegetarische und vegane Form bergen das Risiko eines Nährstoffmangels bei Kindern. Dagegen kommt die ovolaktovegetarische Ernährung als Dauerkost infrage. Die Voraussetzung besteht in einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Lebensmittelauswahl.

Diese Mängel können bei der vegetarischen Ernährung auftreten

Hauptsächlich betrifft ein möglicher Mangel Nährstoffe, die in Fleisch enthalten sind. Ernähren sie sich fleischlos, erhöht sich das Risiko für den Eisenmangel.

Obgleich sich in vegetarischen Lebensmitteln pflanzliches Eisen befindet, deckt es den körpereigenen Bedarf nicht. Es ist schwerer aufnehmbar als tierisches Eisen. Dieses erhält für den Sauerstofftransport im Organismus Relevanz. Ein Mangel geht mit folgenden Symptomen einher:

  • Müdigkeit,
  • Schwindel,
  • Kopfschmerzen,
  • Konzentrationsstörungen.

Ebenfalls gehört Vitamin B12 zu den Nährstoffen, die Kinder mit einer vegetarischen Ernährung nicht ausreichend decken. Der Körper benötigt es für den Energiestoffwechsel sowie die Bildung der Blutzellen. Des Weiteren beteiligt sich das essenzielle B-Vitamin am Aufbau der Nervenhüllen. In größeren Mengen befindet sich in Eiern, Fisch, Fleisch und Milcherzeugnissen. Bei einer ovolaktovegetarischen Ernährung sinkt daher das Risiko, einen Mangel zu erleiden.

Ohne die Zufuhr von tierischem Eiweiß droht Kindern ein Eiweißmangel. Typische Symptome bestehen in Gewichtsverlust und Muskelschwäche. Daneben kann Haarausfall auf einen unzureichenden Eiweißspiegel im Organismus hindeuten. Zu den Nährstoffen, die hauptsächlich in Fisch und Fleisch vorhanden sind, gehören auch Jod und Vitamin D.

Allerdings betrifft die Unterversorgung mit diesen beiden Elementen laut der bereits genannten DGE-Studie „Vegetarische und vegane Ernährung bei Kindern und Jugendlichen“ auch Kinder, die Mischkost zu sich nehmen.

Um einem Nährstoffmangel vorzubeugen, helfen eine bewusste Lebensmittelauswahl und die Supplementierung. Hierbei nehmen Kinder Nährstoffe wie Eisen, Vitamin D oder Vitamin B12 über Ergänzungsmittel zu sich.

Buchtipp: Das geniale Familienkochbuch vegetarisch

Das geniale Familienkochbuch vegetarisch: Ihr Wochenplaner: saisonal einkaufen, entspannt kochen, vergnügt essen
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  • Gätjen, Edith (Autor)

Das Buch bietet für jeden Tag ein saisonales Rezept was garantiert familientauglich ist. Wochenpläne mit dazugehörigen Einkaufslisten erleichtern die Essensplanung für Familien. Ausserdem findet man in dem Buch einen Kalender mit Obst und Gemüse der Saison sowie Informationen zur vegetarischen und veganen Ernährung bei Kindern.

Bei der vegetarischen Ernährung steht Lebensmittelvielfalt im Mittelpunkt

Damit Kinder, die sich fleischlos ernähren, keinen Nährstoffmangel entwickeln, achten die Eltern auf eine ausgewogene Kost. Obst und Gemüse sollten ebenso wie proteinreiche Produkte täglich auf dem Teller landen. Gesunde Fette und Kohlenhydrate als Energielieferanten zählen gleichfalls zu den wichtigen Ernährungsbausteinen. Für Eltern und den Nachwuchs kann es hilfreich sein, sich gemeinsam über den Vegetarismus, seine Arten und Folgen zu informieren.

Anschließend können sie zusammen grundlegende Ernährungsregeln festlegen. Beispielsweise sollten Vegetarier über den Tag verteilt fünf Obst- und Gemüseportionen zu sich nehmen. Für einen guten Proteingehalt ergibt es Sinn, mehrere Eiweißquellen miteinander zu kombinieren. Dafür servieren Eltern dem Nachwuchs Kartoffeln mit Hülsenfrüchten als Beilage. Alternativ empfiehlt sich die Kombination aus Kartoffeln und Ei.

vegetarische Ernährungsform

Für Kinder empfehlen sich pflanzliche Lebensmittel mit hohem Eisengehalt

Um einen Nährstoffmangel zu verhindern, sollten Kinder die ovolaktovegetarische Ernährungsform wählen. Geschieht das nicht von selbst, überreden Eltern den Nachwuchs wenigstens zum gelegentlichen Verzehr von Eiern und Milchprodukten. Andernfalls können die Kinder ihren Nährstoffbedarf – insbesondere von Eisen, Vitamin D und Kalzium – nicht decken.

Damit sie ausreichend Eisen zu sich nehmen, stehen viele eisenhaltige Lebensmittel auf dem Speiseplan. Fleischlose Produkte, die viel Eisen enthalten, sind:

  • Sesam,
  • Pistazien,
  • Haferflocken und
  • Spinat

Um die Eisenaufnahme zu erhöhen, servieren Eltern ihren Kindern vorzugsweise Vollkornprodukte. Zu den eisenreichen Getreidesorten zählen Hirse oder Hafer. Vitamin C, Fruchtzucker und Zitronensäure verbessern die Eisenverfügbarkeit in nicht tierischen Lebensmitteln. Daher empfiehlt sich die Kombination eisenreicher Kost mit Obstsäften, frischem Obst und Gemüse.