Checkliste für Dein Wochenbett: 10 Dinge für die Zeit nach der Geburt

Nachgeburtsphase Fakten und Tipps

Hier erfährst Du wichtige Fakten zum Wochenbett und warum die Nachgeburtsphase so besonders wichtig für die seelische und körperliche Gesundheit von Mamis ist. Außerdem geben wir Dir Tipps, wie Du Dich bereits vor der Geburt auf das Wochenbett vorbereiten kannst.

Das Wochenbett ist für Eltern und das Neugeborene eine besondere Zeit. Sie wachsen als Familie zusammen, lernen einander kennen und entwickeln eine enge Bindung zueinander. In den ersten Wochen erholen sich Mütter von den Strapazen der Schwangerschaft und der Geburt. Der Körper beginnt mit dem Rückbildungsprozess und heilt die bei der Entbindung entstandenen Verletzungen.

Um das Wochenbett ausgiebig zu genießen, den Heilungsprozess zu fördern und sich ganz auf das Miteinander zu konzentrieren, sollten vor der Entbindung stehende Eltern im Vorhinein ein paar Dinge besorgen.

10 Dinge für das Wochenbett

1. Snacks und vorgekochtes Essen

Bereits im Vorfeld empfiehlt es sich, Gerichte für das Wochenbett vorzukochen und einzufrieren. Gut geeignet sind Eintöpfe und Suppen. Wichtig ist, dass Eltern genug nahrhaftes und vitaminreiches Essen zu Hause haben. Da Müttern beim Stillen oft der Heißhunger überkommt, ist es ratsam, gesunde Snacks wie Stillkugeln, Granola, Nüsse und frisches Obst einzuplanen.

2. Binden und Einlagen

Damit der Wochenfluss ungehindert fließen kann, benötigen Mütter in den ersten Wochen nach der Entbindung möglichst große, saugfähige Binden. Bewährt haben sich einfache Produkte aus Zellstoff und spezielle Wochenbettbinden. Sie gewährleisten eine ausreichende Luftzirkulation. Tampons sind in dieser Zeit tabu. Der Grund: Sie erhöhen das Risiko für Infektionen.

3. Große Slips

Bei der Auswahl der Slips greifen Wöchnerinnen vorzugsweise zu Wäsche aus atmungsaktiven Stoffen. Empfehlenswert sind Einmalhöschen oder großzügig geschnittene Schlüpfer aus Baumwolle. Darin ist genug Platz für große Binden. Zudem reiben sie nicht an einer eventuellen Kaiserschnittnarbe.

4. Kondome

Ein beliebter Tipp von Hebammen sind wassergefüllte Kondome (auch als Eisblase bekannt), die Frauen verknoten, in eine Gefriertüte packen und in den Tiefkühlschrank legen. Mit einem Tuch in den Schritt platziert, kühlen sie damit Scheiden- und Dammverletzungen. Wichtig ist, dass das Kondom nicht zu prall gefüllt ist. Hat es eine flache Form, passt es sich besser an. Ratsam ist die kurzzeitige Anwendung, zudem darf die Haut nicht auskühlen, um Kälteverletzungen zu vermeiden.

5. Kühlbinden

Eine Alternative zum gekühlten Kondom sind Kühlbinden speziell fürs Wochenbett. Diese bleiben nach dem Einfrieren biegsam, sodass sie sich flexibel an die Körperform anpassen. Kalte Kompressen können Schmerzen im Intimbereich und nach einem Kaiserschnitt mindern. Im erwärmten Zustand eigenen sie sich zur Linderung krampfartiger Beschwerden während der Rückbildungsphase. Nach dem Gebrauch reinigen Mütter die Kompressen mit Seife und desinfizieren sie gründlich.

6. Still-BHs und Stilleinlagen

Weite Still-Oberteile kombiniert mit einem Still-BH erleichtern das Stillen. Weiche Stilleinlagen, die Mütter in den BH legen, saugen auslaufende Milch auf. Erhältlich sind Einmalprodukte und waschbare Einlagen. Zudem gibt es saugfähige Still-BHs, die wie Periodenunterwäsche funktionieren.

7. Messbecher für den Toilettengang

Viele Hebammen empfehlen Wöchnerinnen nach dem Toilettengang das Nachspülen mit warmem Wasser. Ein Messbecher eignet sich dazu, Blutreste sanft zu entfernen, um das Entzündungsrisiko zu verringern. Zudem bietet sich das Spülen mit Kamille oder Calendulaessenz bei Verletzungen des Damms an, um den Heilungsprozess zu fördern.

8. Vaginaldusche

Nach der Geburt ist Hygiene im Intimbereich wichtig. Während des Wochenflusses besteht eine große Gefahr für Infektionen, zudem sollten Wöchnerinnen kein Toilettenpapier verwenden. Ein Alternative ist eine Vaginaldusche. Diese hat einen geneigten Flaschenhals, mit dem Frauen den Bereich spülen. Geben sie etwas Calendula-Essenz oder Kamille ins lauwarme Wasser, empfinden das viele Wöchnerinnen als angenehm.

9. Brustwarzensalbe und Kompressen

Brustwarzensalbe und Hydrogelpads können Schmerzen bei rissigen, wunden Brustwarzen lindern. Sie können, zwischen den Stillmahlzeiten angewendet, den Heilungsprozess unterstützen.

10. Wochenbetttee

Die fein abgestimmten Kräutertees mit Inhaltsstoffen wie Melisse, Hirtentäschel, Lavendel und Frauenmantel sollen im Wochenbett den Still- und Rückbildungsprozess unterstützen. Sie können das Wohlbefinden steigern und die Milchbildung fördern.

Was ist das Wochenbett?

Das Wochenbett (Puerperium) beschreibt die Zeit nach der Geburt, in der sich die Mama von den Anstrengungen der Entbindung und der Schwangerschaft erholt. Eltern und Kind haben ausreichend Gelegenheit, sich aneinander zu gewöhnen und sich auf die neue Familiensituation einzustellen.

Im Schnitt dauert das Wochenbett sechs bis acht Wochen. Das entspricht etwa der Zeit, die der Körper für die Rückbildung der durch die Schwangerschaft und Entbindung bedingten Veränderungen benötigt. Hebammen empfehlen den Wöchnerinnen, mindestens die ersten zwei Wochen im Bett zu bleiben und die „Baby-Flitterwochen“ zu genießen.

Die Gebärmutter zieht sich langsam zurück, um ihre ursprüngliche Größe anzunehmen. Die Hormone stellen sich um und der Wochenfluss setzt ein. Es handelt sich dabei um Blutungen nach der Geburt, bei denen der Körper Schleimhaut und Gewebereste aus der Gebärmutter ausstößt. Der Ausfluss kann vier bis acht Wochen lang andauern. Die Medizin bezeichnet den Wochenfluss mit Lochiorrhoe und Lochiorrhagie.

Zur selben Zeit beginnt der Körper mit der Milchbildung (Laktogenese). Er produziert in den ersten Tagen nach der Geburt eine eiweiß-, fett- und nährstoffreiche Vormilch, das Kolostrum. Der Milcheinschuss setzt etwa am dritten Tag ein. Nun beginnt die Produktion der Muttermilch.

Wichtig ist, dass Frauen sich im Wochenbett genug Zeit für sich nehmen, um sich bestmöglich zu erholen. Das gilt vor allem im Hinblick auf die seelische Belastung. 50 bis 60 % der Mütter sind vom Babyblues betroffen, weiß Silvia Oddo-Sommerfeld, Psychologin in der Uniklinik Frankfurt, Abteilung für Geburtshilfe (welt.de, Gesundheit). Die vorübergehenden Stimmungsschwankungen sind gekennzeichnet durch häufiges Weinen, starke Müdigkeit, Erschöpfung, Schlaf- und Ruhelosigkeit sowie Traurigkeit. Schlimmstenfalls entwickelt sich daraus eine länger andauernde und behandlungsbedürftige Wochenbettdepression. Eine Nachsorgehebamme begleitet Frauen durch das Wochenbett und bietet wertvolle Unterstützung.

Expertentipp: Diese Dinge empfiehlt unsere Hebamme

Wochenbett

Organisation vorm Wochenbett ist alles. Man ist emotional und leicht verletzbar in dieser Zeit. Viele Frauen kämpfen mit ihrem Körper, der Brust und dem Beckenboden. Es ist eine Zeit der Regeneration und die Zeit, wieder zu seiner Mitte zu finden.

  1. Gutes vorgekochtes Essen
  2. Einen liebevollen Partner mit breiten Schultern zum Anlehen
  3. Eine Besucherreglung!
  4. Quark und Kühlakkus (wichtig die weichen)
  5. Podusche – für den Intimbereich
  6. Wöchnerinnenvorlagen (ohne Plastik)
  7. Eine Nachsorgehebamme ab Tag 14
  8. Gute Schlüpfer oder Hose die den Unterbauch etwas stützen
  9. Mehrere gut sitzende Still BH´s
  10. Kinderwagen oder Babytrage (bitte jetzt erst aussuchen, dass sie auch zu Mutter und Kind passen) Loryn Luh, Hebamme

Autorin und Herausgeberin zu diesem Artikel

Romy Förster

Wochenbett

Romy ist Autorin und Mutter zweier Söhne, sie gibt Tipps für den Alltag mit Baby, recherchiert und testet leidenschaftlich gern Babyprodukte und neue Trends. Als Mutter weiß Sie genau welche Kriterien bei Babyausstattung und altersgerechten Spielzeug für Kinder wichtig sind. Autorenseite

Unsere Expertin

Loryn Luh

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Loryn Luh ist Mutter dreier Kinder und Hebamme mit eigener Praxis. Sie bringt ihr Wissen als Hebamme, ihre Erfahrung im Kreißsaal und auf der Schwangerenstation, in ihre redaktionelle Mitarbeit ein. Lory arbeitet seit 2022 an den Inhalten unseres Babyratgeber mit.

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