F. Skinner, ein Psychologe aus den USA, gehört zu den populärsten Vertretern des Behaviorismus. Hierbei handelt es sich um ein wissenschaftliches Konzept, das ausschließlich beobachtbares Geschehen als Gegenstand der psychologischen Forschung zulässt. Skinner prägte die Bezeichnung der operanten Konditionierung und erfand das programmierte Lernen. Aus dem Grund verwundert es nicht, dass sich Zitate von B. F. Skinner auf das Lernen und Entwickeln beziehen.
1. Bildung ist das, was überlebt, wenn das Gelernte vergessen worden ist.
Für die Schule zu lernen, ergibt laut Skinner Sinn, wenn die Lernenden Schlüsse für das spätere Leben aus dem Gelernten ziehen. Das reine Auswendiglernen von Inhalten bringt Dich vielleicht in der Schule, jedoch nicht im Leben weiter.
2. Ich habe mein Leben nicht gelenkt. Ich habe es nicht gestaltet. Ich habe nie Entscheidungen getroffen. Es kamen immer Dinge auf mich zu und trafen sie für mich. Das ist es, was das Leben ausmacht.
Laut Skinner ist das Leben unvorhersehbar.
3. Was ist Liebe außer einem anderen Namen für die Verwendung positiver Verstärkung?
Zitate von B. F. Skinner beziehen sich auf das Lernen und dessen Unterstützung. Zu den Verstärkern gehören die Liebe und eine sichere und zuversichtliche Umgebung. Daher gehen laut Skinner Liebe und Lernen Hand in Hand.
4. Wir fangen gerade erst an, die Macht der Liebe zu verstehen, denn wir fangen gerade erst an, die Schwäche von Gewalt und Aggression zu verstehen.
Lange Zeit galt Strenge als Maxime in der Erziehung. Skinner stellte fest, dass eine positive Verstärkung Kinder zum Lernen animiert. Dagegen schüren negative Verstärkungen – beispielsweise Strafen – die Angst. Sie verhindern die freie Entfaltung des Geistes.
5. Eine Person, die bestraft wurde, ist dadurch nicht einfach weniger geneigt, sich auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten; sie lernt bestenfalls, wie sie sich einer Bestrafung entziehen kann.
Negative Verstärkungen führen nicht zu dem erwünschten Verhalten. Vielmehr lernen Kinder, „unerwünschte Verhaltensweisen“ zu vermeiden, um der Strafe zu entgehen.
6. Wir sollten keine großen Bücher lehren; wir sollten die Liebe zum Lesen lehren.
Skinner sprach sich gegen das Auswendiglernen von Fakten aus. Er prägte den Gedanken, dass das Lernen vom Lernen Kindern den Weg in die Zukunft weist. Lehrst Du Deinem Nachwuchs ein Buch, kennt er ausschließlich dessen Inhalt. Lehrst Du ihm das Lesen, stehen ihm die Bücher dieser Welt offen.
7. Ein Scheitern ist nicht immer ein Fehler, es kann einfach das Beste sein, was man unter den gegebenen Umständen tun kann. Der wirkliche Fehler ist, aufzuhören, es zu versuchen.
Fehler und Schwächen stellen keine Hindernisse im Leben dar, sofern die Menschen an ihnen arbeiten. Akzeptieren sie ihr vermeintliches Scheitern, verbauen sie sich den Weg in die Zukunft.
8. Wenn Freiheit eine Voraussetzung für menschliches Glück ist, dann ist alles, was nötig ist, die Illusion von Freiheit zu vermitteln.
Teilweise setzen sich die Zitate von B. F. Skinner kritisch mit der Gesellschaft auseinander. Wie viele andere Psychologen beschäftigte sich Skinner mit dem Begriff und der Bedeutung von Freiheit.
9. Die Art und Weise, wie die positive Verstärkung durchgeführt wird, ist wichtiger als der Betrag.
Für die positive Entwicklung eines Kindes spielen emotionale Bindungen eine wesentliche Rolle. Dementsprechend schätzen Lernende ein lobendes Wort oft höher als beispielsweise einen finanziellen Ansporn.
10. Ethische Kontrolle kann in kleinen Gruppen überleben, aber die Kontrolle der Bevölkerung als Ganzes muss an Spezialisten delegiert werden – an die Polizei, Priester, Lehrer, Therapeuten mit ihren spezialisierten Verstärkern und ihren kodifizierten Kontingenzen.
Eine Gesellschaft braucht „Leitorgane“, um ihre Struktur aufrechtzuerhalten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass individuelle Interessen überwiegen und zu gesellschaftlichen Schäden führen.
11. Es ist die Aufgabe des Lehrers, Bedingungen zu schaffen, unter denen die Schüler lernen. Ihre Relevanz für einen zukünftigen Nutzen muss nicht offensichtlich sein.
F. Skinner sieht in der Lernumgebung einen wesentlichen Faktor für den Lernerfolg.
12. Ein Leser der vierten Klasse kann ein Mathematiker der sechsten Klasse sein. Die Klasse ist ein Verwaltungsinstrument, das der Natur des Entwicklungsprozesses Gewalt antut.
Mehrere Entwicklungspsychologen stehen dem Konzept von Klassenstufen und Benotung kritisch gegenüber. Diese „Einteilung“ der Schüler berücksichtigt nicht deren Individualität.
13. Niemand fragt, wie man ein Baby motivieren kann. Ein Baby erforscht natürlich alles, was es erreichen kann, es sei denn, es sind bereits hemmende Kräfte am Werk. Und diese Tendenz stirbt nicht aus, sie wird ausgelöscht.
Der Drang, zu lernen und zu erforschen, zeigt sich im Menschen veranlagt. Ausschließlich äußere Umstände, beispielsweise eine unangenehme Lernumgebung, hemmen ihn.
14. Für jede neue Form von Wissenschaft stellt der Umstand ein Problem dar, dass sie über zu wenig Fakten verfügt.
Neue Erkenntnisse gehen mit Unsicherheiten einher. Aus dem Grund braucht es Forschung und Geduld, um einem Thema auf den Grund zu gehen.
15. Die eigentliche Frage ist nicht, ob Maschinen denken, sondern ob Menschen denken. Das Mysterium, das eine denkende Maschine umgibt, umgibt bereits einen denkenden Menschen.
Dieses Zitat von Skinner ist auf die heutige Zeit übertragbar. Es besagt, dass eine Maschine genauso schlau ist wie der Mensch, der sie bedient. Daraus entsteht die Schlussfolgerung, dass wir uns auf unsere Fähigkeiten verlassen, um die Technik zu optimieren. Diese ersetzt kein menschliches Wissen und Lernen.
16. Die einzigen Genies, die aus dem Chaos der Gesellschaft hervorgehen, sind diejenigen, die etwas dagegen unternehmen. Chaos bringt Genies hervor. Es bietet einem Menschen etwas, das ihn zu einem Genie macht.
Oft entstehen gute Ideen in kritischen Situationen, da diese die Kreativität des menschlichen Geistes beflügeln.
17. Das Ziel des Lebens ist es, sich Befriedigung zu verschaffen, ohne verhaftet zu werden.
Laut Skinner braucht es im Leben Befriedigung, die sich im Rahmen der gesellschaftlichen Normen bewegt. Es gehört zum Lernprozess des Menschen, sich in diesen Rahmenbedingungen zu bewegen, sie auszureizen, sie jedoch nicht zu überschreiten.
18. Die Tatsache, dass das Gehirn die physikalische Grundlage menschlichen Denkens ist, wird heute allgemein akzeptiert.
Unser Gehirn verleiht uns die Möglichkeit, Neues in Erfahrung zu bringen und zu lernen. Die Voraussetzung besteht in unserer Bereitschaft dazu.
19. In diesem Augenblick versuchen enorm viele intelligente Männer und Frauen guten Willens, eine bessere Welt aufzubauen. Aber Probleme werden schneller geboren, als sie gelöst werden können.
In vielen Situationen scheinen die Probleme das Positive zu überwiegen. Um im Leben voranzukommen, beweist der Mensch Durchhaltevermögen und stellt sich Herausforderungen.
20. Heutzutage hält sich jeder für einen Führungsexperten und möchte ein Mitspracherecht haben.
Zu diesem Zitat Skinners passt das alte Sprichwort „Viele Köche verderben den Brei“.
21. Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass es bei der ganzen Angelegenheit darum geht, wie man den Menschen befreien kann. Es geht darum, die Art und Weise, in der er kontrolliert wird, zu verbessern.
Gesellschaftliche Kontrolle stellt nicht zwangsläufig eine Einschränkung im Leben dar. Sie ist eine Voraussetzung für das Zusammenspiel der Gemeinschaft. Erweist sie sich als dezent, bleibt den Individuen Raum für Entfaltung.
22. Es war schon immer die Aufgabe der formalen Bildung, Verhaltensweisen zu entwickeln, die sich später im Leben eines Schülers als nützlich oder angenehm erweisen würden.
Erneut spricht sich B. F. Skinner für das nachhaltige Lernen aus. Dieses hilft Kindern, sich auf das spätere Leben vorzubereiten und dieses zu meistern.
23. Die Verstärkung des Verhaltens, die sich aus der Verstärkung ergibt, wird passenderweise „Konditionierung“ genannt. Bei der operanten Konditionierung „stärken“ wir einen Operanden in dem Sinne, dass eine Reaktion wahrscheinlicher oder tatsächlich häufiger wird.
Die operante Konditionierung setzt auf die Verstärkung einer im Vorfeld gezeigten Verhaltensweise. Ohne Vorbild wissen Kinder nicht, welches Verhalten die Gesellschaft von ihnen erwartet.
24. Die Gesellschaft greift früh an, wenn der Einzelne hilflos ist.
Kinder sind ohne die Einflussnahme von Eltern und Lehrenden hilflos. Sie finden sich nicht in der Gesellschaft zurecht, sodass die Gefahr steigt, dass sie „durchs Raster fallen“. Aus heutiger Sicht zeigt sich dies bei Sprösslingen einkommensschwacher oder bildungsferner Familien. Ihre Zukunftsaussichten fallen geringer aus als bei Kindern aus einem einkommensstarken Elternhaus.
25. Die Bedingungen, die der Lehrer arrangiert, müssen stark genug sein, um mit denen zu konkurrieren, unter denen der Schüler dazu neigt, sich ablenkend zu verhalten.
Lernen erfordert Aufmerksamkeit und ein entsprechend gestaltetes Lernumfeld.
26. Die wichtigste Tatsache unserer Zeit ist die wachsende Schwächung der Familie.
Der familiäre Rückhalt erweist sich für die Entwicklung des Menschen ausschlaggebend. Fehlt er, leiden psychische Entwicklung und Sozialisierung unter diesem Mangel.
27. Wir bewundern Menschen so sehr, dass wir nicht erklären können, was sie tun, und das Wort „bewundern“ bedeutet dann „bestaunen“.
Das Zitat Skinners bezieht sich auf die Vorbildwirkung, die wesentlichen Einfluss auf die Lernerfahrung zu Menschen nimmt.
28. Den Inhalt einiger weniger Literaturwerke zu kennen, ist eine triviale Leistung. Die Neigung, weiter zu lesen, ist eine große Leistung.
Erneut spricht sich Skinner für die Relevanz des Lesens und des damit verbundenen eigenständigen Lernens aus.
29. Lasst die Menschen glücklich, informiert, geschickt, gut erzogen und produktiv sein.
Die Zitate von B. F. Skinner weisen auf seine Sicht auf den Menschen hin und dessen Entwicklung hin. Glück, Bildung und ein Platz in der Gesellschaft hängen laut dem Psychologen miteinander zusammen.
30. Ich bewundere mich nicht als Person. Meine Erfolge setzen meine Unzulänglichkeiten nicht außer Kraft.