Trennung trotz Liebe – wenn Kopf und Herz sich nicht einig sind

Trennung trotz Liebe

Sechs Gründe, die für eine Trennung trotz Liebe sprechen

Die Liebe ist das Fundament einer Beziehung, aber sie ist kein Garant für ihr dauerhaftes Bestehen. Fakt ist: Trennungen entstehen nicht bloß, in dem sich die Partner voneinander entlieben.

Für eine erfüllende und glückliche Partnerschaft müssen mehrere Faktoren stimmen. Nicht immer lässt sich die Liebe über die Vernunft stellen. Eine Trennung trotz Liebe ist manchmal einfach unausweichlich.

Trennung trotz Liebe

  • Eine Beziehung entsteht meist durch Liebe, sie endet aber nicht zwangsläufig dadurch, dass das Liebesgefühl verloren geht.
  • In einer Beziehung gibt es Hoch- und Tiefphasen, das ist vollkommen normal. In erster Linie sollte sie dein Leben aber bereichern und nicht belasten
  • Eine Trennung trotz Liebe ist meist eine Kombination aus Leidensdruck und Vernunft. Letzteres unterscheidet sie von einem Beziehungsende aus mangelndem Liebesgefühl.
  • Selbstverständlich muss man in einer Beziehung auch Kompromisse eingehen, sonst ist ein harmonisches Zusammenleben nicht möglich. Dennoch solltest du deine eigenen Bedürfnisse nicht permanent übergehen.
  • Eine Trennung ist nicht immer eine Katastrophe, sie kann auch eine Chance für einen positiven Neuanfang sein.

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Sechs Gründe wenn du dich trotz Liebe trennen solltest

Im Folgenden sind eher allgemeingültige Gründe dargestellt, wann es sinnvoll ist, getrennte Wege zu gehen, obwohl man den anderen noch liebt. Natürlich ist jede Beziehung individuell und unter diesem Gesichtspunkt solltest du diesen Artikel auch lesen. Er soll kein Aufruf zu einer Trennung sein!

1. Du bist in der Beziehung nicht mehr glücklich

Die Liebe macht einen großen Teil des Beziehungsglücks aus. Sie ist aber nicht alles, was eine Beziehung ausmacht. Eine Partnerschaft sollte auch erfüllend sein und beide Partner glücklich machen.

Es ist ganz normal, dass sich nach der Hochphase des frischen Verliebtseins Gewohnheit und Selbstverständlichkeit einschleichen. Es ist die Aufgabe eines jeden Paares an ihrer Beziehung zu arbeiten. Überlässt man sie sich selbst, wird sie höchstwahrscheinlich an Substanz verlieren. Hast du das Gefühl, dass deine Beziehung hingegen jeglicher Bemühungen dennoch in eine tiefe Unzufriedenheit mündet, dann solltet ihr euch als Paar hinterfragen. Liebt ihr euch, fühlt euch aber alleine wohler und glücklicher, dann ist die Trennung eine Option, die ihr in Erwägung ziehen solltet.

2. Du kannst deinem Partner nicht mehr vertrauen

Liebe und Vertrauen gehören eng zueinander. Das eine funktioniert ohne das andere kaum. Ist die Vertrauensbasis in einer Beziehung erst einmal erschüttert, ist es sehr schwer sie wieder zu kitten. Liebst du deinen Partner trotz Vertrauensbruch noch, musst du allein entscheiden, ob eure Beziehung noch eine Chance hat. Das hängt vor allem davon ab, inwieweit du erneut dazu bereit bist, deinem Partner zu vertrauen. Zu einer gesunden Partnerschaft gehört Vertrauen zwangsläufig dazu:

Ehrlich miteinander sein, über alles sprechen können und das Anvertraute an einem sicheren Ort wissen. Ist es dir nicht möglich, deinem Partner mit Vertrauen zu begegnen, ist eine Trennung trotz Liebe der einzige Ausweg.

3. Die Beziehung hemmt dich in deiner persönlichen Entwicklung

Eine Trennung ist eine sehr schmerzhafte Angelegenheit, die wir natürlicherweise vermeiden möchten. Wir haben Angst vor dem, was danach passiert. Fühlen wir uns einsam? Sind wir am Boden zerstört? Können wir jemals wieder einen anderen Menschen lieben? Verständlich, dass wir Angst vor einer Trennung haben. Aber sie kann auch neue Türen öffnen und einen positiven Neuanfang bedeuten.

Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Beziehung dich in einem Teil deiner persönlichen Entwicklung hemmt. Zum Beispiel, wenn du ein vielversprechendes Jobangebot mit guten Aufstiegschancen bekommst, dein Partner aber nicht bereit ist, in eine andere Stadt zu ziehen. Ebenso, wie man nicht bei jeder Kleinigkeit alles über den Haufen schmeißen sollte, so ist irgendwann auch eine Grenze erreicht, was das eigene Zurückstecken angeht.

4. Die Lebensentwürfe sind nicht kompatibel

Dieser Punkt ist stark an den vorherigen angelehnt, denn auch hier geht es um abweichende Vorstellungen. Sind diese fundamental, also betreffen grundlegende Bereiche des Lebens, ist eine Trennung trotz Liebe unausweichlich. Ein klassisches Beispiel ist der Wunsch ein gemeinsames Zuhause zu schaffen, eine Familie zu gründen oder zu heiraten. Mit dem eigenen Lebensglück ist es kaum vereinbar, wenn du tiefe Sehnsüchte aufgibst.

Vor allem wenn das Kennenlernen in sehr jungen Jahren geschieht, werden sich über diese Lebensfragen eher weniger Gedanken gemacht. Dann kommt es nicht selten vor, dass erst nach längerem Bestehen der Beziehung festgestellt wird, dass hier die Vorstellungen weit auseinandergehen. In diesem Fall bringt es nichts, wenn einer der Partner aus Liebe nachgibt. Die Gefahr, dass es irgendwann zu Vorwürfen und Schuldgefühlen kommt, ist sehr hoch.

5. Die Liebe von dir oder deinem Partner ist deutlich stärker

Wenn du das Gefühl hast, dass du deutlich mehr an Gefühlen in die Beziehung investierst, dann solltest du diese gründlich überdenken. Es ist nichts weiter als eine Utopie, wenn du denkst, dass dich dein Partner irgendwann genauso stark zurücklieben wird. Gefühle und ihre Intensität sind etwas, was man nicht erzwingen kann. Spürst auch du dieses Ungleichgewicht in deiner Beziehung, sprich deinen Partner darauf an.

Es wird dir vielleicht helfen, die Gründe zu verstehen. Dennoch solltest du dir es selbst wert sein und eine Trennung trotz Liebe anvisieren. Du verdienst es, dass du ebenso geliebt wirst, wie du deinen Partner liebst. Natürlich gilt das auch umgekehrt. Sind deine Gefühle weniger ausgeprägt als die deines Partners, besteht Gesprächsbedarf.

6. Der Partner verhält sich grob oder sogar gewalttätig

Physische oder psychische Gewalt in der Beziehung ist nicht immer ein Grund, den Partner nicht mehr zu lieben. Das mag unverständlich klingen, es ist aber leider Realität. Egal, wie sehr du deinen Partner auch liebst, legt er grobes und übergriffiges Verhalten an den Tag, ist das ein triftiger Grund die Beziehung zu beenden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Gewalt in Worten oder Taten ausgedrückt wird. Bewusstes (und auch unbewusstes) Verletzen ist keine Basis für eine gesunde Beziehung und absolut inakzeptabel. Es liegt definitiv nicht an dir, wenn dein Partner dich seelisch oder körperlich misshandelt. Auf keinen Fall musst du dich ändern, um deinen Partner nicht mehr wütend zu machen. Findest du selbst keinen Ausweg aus dieser Situation gibt es zahlreiche Anlaufstellen, an die du dich wenden kannst:

Ist ein Beziehungscomeback möglich?

Ein Beziehungsaus, welches auf Vernunft und weniger auf Emotionen basiert, ist „anfälliger“ für eine Wiederaufnahme der Beziehung. Das ist vollkommen normal, denn der Mensch ist nicht nur vernunftgesteuert, sondern lässt sich auch von seinen Emotionen leiden.

Eine Rückkehr in die Beziehung sollte gut durchdacht sein, sie darf nicht aus dem Verlustschmerz oder der Angst vorm Alleinsein geschehen. Es ist nicht ratsam sich für ein Comeback zu entscheiden, wenn man noch unter dem Trennungsschmerz leidet. Du wirst so kaum in der Lage sein, eine vernünftige Entscheidung zu fällen und betrügst dich am Ende nur selbst.

Unter diesen Umständen ist der zweite Beziehungsversuch zum Scheitern verurteilt. Es lohnt sich aber immer nach dem Beziehungsaus, noch einmal über die gemeinsame Zeit zu reden. Was war gut? Wo lagen die Fehler? Die Erkenntnisse aus diesem Gespräch können dir für deine nächste Beziehung nur von Nutzen sein.

Fazit

Der Schmerz einer Trennung, die aus Vernunft passiert, ist nicht weniger schlimm als ein Auseinandergehen aufgrund erloschener Gefühle. Für solch eine Entscheidung braucht es viel Mut und Stärke. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn du dafür ein paar Anläufe benötigst.

Hingegen aller Schwierigkeiten, die eine Trennung trotz Liebe mit sich bringt, ist diese Ausgangsituation auch eine Möglichkeit für eine Freundschaft. Das hängt natürlich immer davon ab, was die Gründe des Beziehungsaus waren und wie die Trennung abgelaufen ist. Seid ihr aus Liebe und nicht aus Hass auseinandergegangen, ist das eine gute Voraussetzung. Hier braucht es vor allem gegenseitigen Respekt und die Einsicht beider Partner, dass eine Beziehung nicht das Richtige ist.

 

Autorin und Herausgeberin zu diesem Artikel

Romy Förster

Romy ist Autorin und Mutter zweier Söhne, sie gibt Tipps für den Alltag mit Baby, recherchiert und testet leidenschaftlich gern Babyprodukte und neue Trends. Als Mutter weiß Sie genau welche Kriterien bei Babyausstattung und altersgerechten Spielzeug für Kinder wichtig sind. Autorenseite

Unsere Expertin

Loryn Luh

Loryn Luh ist Mutter dreier Kinder und Hebamme mit eigener Praxis. Sie bringt ihr Wissen als Hebamme, ihre Erfahrung im Kreißsaal und auf der Schwangerenstation, in ihre redaktionelle Mitarbeit ein. Lory arbeitet seit 2022 an den Inhalten unseres Babyratgeber mit.