Geburtsanzeichen: Erste Anzeichen und Vorboten das es bald losgeht

Anzeichen für Geburtsbeginn

Hier erklären wir Dir, an welchen Anzeichen Du eine beginnende Geburt erkennst und wann Du Deine Hebamme informieren bzw. Dich auf den Weg in die Klinik begeben solltest. Wir erklären Dir, was es bedeutet wenn der Schleimpfropf abgeht, auf was Du bei einem Blasensprung achten solltest und woran Du Geburtswehen von Senkwehen unterscheidest.

Zum Ende der Schwangerschaft machen sich kleine Veränderungen bemerkbar, die Vorboten für die bevorstehende Geburt sein können. Am Anfang sind diese noch unspezifisch. Wird das Baby ruhiger, haben Frauen öfter Stuhlgang und leichten Durchfall ist es wahrscheinlich, dass es bald losgeht.

Sichere Anzeichen sind Senkwehen ab der 36. Schwangerschaftswoche (SSW) und der Abgang des Schleimpfropfes. Springt die Fruchtblase und treten regelmäßige Wehen ein, verbleiben nur noch wenige Stunden bis zur Entbindung.

Sichere Anzeichen für eine beginnende Geburt

Senkwehen

In den letzten vier bis sechs Wochen vor der Geburt fällt es Schwangeren häufig schwer zu atmen und größere Portionen zu essen. Durch Senkwehen rutscht das Baby tiefer ins Becken, um sich in Startposition zu bringen. Der Bauch sinkt nach unten. Verringert sich der Druck des Babys auf den Magen, können werdende Mütter wieder besser Atmen und mehr Essen. Schmerzen oder ein Ziehen im Unterbauch, die normalen Menstruationsbeschwerden ähneln, können auf Senkwehen hindeuten.

Der Schleimpfropf geht ab

Der Schleimpfropf verschließt den Muttermund, um zu verhindern, dass Keime in die Gebärmutter eindringen. Öffnet er sich kurz vor der Geburt, löst sich der Pfropf und tritt aus der Vagina aus. Er ist schleimig und kann Spuren von Blut aufweisen. Das sogenannte „Zeichnen“ tritt bis zu zwölf Tage vor dem Einsetzen der Geburtswehen auf. In den meisten Fällen ein bis zwei Tage davor. Löst sich der Schleimpfropf in mehreren Teilen, bleibt der Austritt oft unbemerkt.

Blasensprung

Beim Blasensprung reißt die Fruchtblase ein. Je nachdem an welcher Stelle dies geschieht, tropft das Fruchtwasser langsam heraus oder ergießt sich in einem Schwall. Normalerweise ist die Flüssigkeit klar. Liegt der errechnete Geburtstermin schon etwas zurück, kann sie sich bräunlich, grünlich oder gelblich verfärben.

Der Blasensprung tritt in der Eröffnungsphase der Geburt auf. In dieser Phase weitet sich der Muttermund. Wehen treten auf. Bei einem vorzeitigen Blasensprung reißt die Fruchtblase vor den ersten Wehen.

Hinweis: Reißt die Fruchtblase, ist es Zeit, die Klinik oder die Hebamme zu informieren. Vorsicht gilt, wenn keine begleitenden Wehen auftreten. Dann sollte ein Arzt die Herztöne des Babys überwachen. Zudem steigt das Risiko für Infektionen, da das Fruchtwasser keinen natürlichen Schutz vor Keimen mehr bietet.

Geburtswehen

Setzen die Geburtswehen ein, beginnt die Geburt. Sie unterscheiden sich deutlich von Übungs- oder Senkwehen:

  • Die Schmerzen lassen bei der Veränderung der Position nicht nach und verstärken sich bei einem warmen Bad.
  • Bei echten Wehen nehmen die Kontraktionen der Gebärmutter zu. Sie dauern etwa 60 bis 90 Sekunden und treten in kürzer werdenden Abständen auf, bis nur noch 9 bis 3 Minuten dazwischen liegen.
  • Schmerzen beschränken sich nicht auf den Unterleib. Sie strahlen in den Rücken und Bauchraum aus.

Einige Tage vor der Geburt können folgende Anzeichen auftreten:

Häufiger Stuhlgang

Bildet der Körper um die Geburt einzuleiten vermehrt das Wehenhormon Oxytocin, kann das den Darm anregen. Daher haben Schwangere wenige Tage davor häufiger Stuhlgang. Das erleichtert später auch die Entbindung, da ein Einlauf nicht notwendig ist.

Leichter Durchfall

Da Oxytocin den Darm anregt, kann es vor dem Einsetzen der Eröffnungswehen zu Durchfall kommen. Mit dem natürlichen Reinigungsprozess bereitet sich der Körper auf die Geburt vor.

Das Baby wird ruhiger

Bereitet sich das Baby auf die bevorstehende Geburt vor, spart es seine Kräfte, indem es sich ein paar Tage vor der Entbindung weniger bewegt. Wichtig ist, dass werdende Mamas es mindestens einmal täglich spüren. Haben sie Zweifel, sollten sie die Hebamme kontaktieren.

Weitere Vorboten einer Geburt können sein:

Rückenschmerzen

Ein paar Tage vor der Geburt verspüren Schwangere Rückenschmerzen. Zudem entspannen sich die Gelenke im Beckenbereich, um den Körper auf die Entbindung vorzubereiten und den Geburtsvorgang zu erleichtern. Ursächlich dafür ist das Schwangerschaftshormon Relaxin.

Blähungen

Drückt das Kind im letzten Schwangerschaftstrimester auf Darm und Magen kann es zu Blähungen kommen. Anspannungen und Ängste wirken sich ebenfalls negativ auf das Verdauungssystem aus.

Schwindel

Da sich der Körper im Ausnahmezustand befindet, reagiert er mit Kreislaufproblemen und Schwindel. Hinzu kommt, dass die für die Geburt wichtigen Organe intensiver durchblutet werden als andere Körperteile. Da Schwindel oft auch ein Anzeichen für Bluthochdruck oder Blutarmut sein kann, sollten Betroffene das Symptom mit ihrem Arzt abklären.

Unsichere Anzeichen für die bevorstehende Geburt sind:

  • Muskelzuckungen
  • vermehrter Nestbautrieb
  • innere Unruhe
  • plötzliche Gelassenheit
  • starkes Hungergefühl
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Sodbrennen
  • Schlaflosigkeit
  • Erschöpfung, Müdigkeit

Expertentipp: Das sagt unsere Hebamme

Geburtsanzeichen

Ein guter Hinweis, dass sich Mutter und Kind bereit für die Geburt machen, sind der Abgang des Schleimpfropfes, mehr klarer schleimiger Ausfluss, Durchfall und Erbrechen, sowie eine Zunahme der Übungswehen. Die Kinder nehmen Kontakt zum Becken der Mutter auf und die Frauen spüren häufig mehr Druck auf Darm und Blase.

Es halten sich viele Mythen in diesem Bereich. Letzten Endes beginnt eine Geburt immer mit Wehen oder einem Blasensprung. Loryn Luh, Hebamme

Ausbleibende Vorboten vor der Geburt

Die meisten Frauen bemerken vor der Geburt mehrere Anzeichen. Nehmen sie keinerlei Vorboten wahr, ist das nicht ungewöhnlich. Es besteht in den meisten Fällen kein Grund zur Beunruhigung. Im Zweifelsfall beantworten Frauenarzt und Hebamme dringende Fragen.

Autorin und Herausgeberin zu diesem Artikel

Romy Förster

Geburtsanzeichen

Romy ist Autorin und Mutter zweier Söhne, sie gibt Tipps für den Alltag mit Baby, recherchiert und testet leidenschaftlich gern Babyprodukte und neue Trends. Als Mutter weiß Sie genau welche Kriterien bei Babyausstattung und altersgerechten Spielzeug für Kinder wichtig sind. Autorenseite

Unsere Expertin

Loryn Luh

Geburtsanzeichen

Loryn Luh ist Mutter dreier Kinder und Hebamme mit eigener Praxis. Sie bringt ihr Wissen als Hebamme, ihre Erfahrung im Kreißsaal und auf der Schwangerenstation, in ihre redaktionelle Mitarbeit ein. Lory arbeitet seit 2022 an den Inhalten unseres Babyratgeber mit.