Chronische Unzufriedenheit überwinden – diesen Weg kannst du gehen:

Unzufriedenheit übewinden

Chronische Unzufriedenheit – mehr als nur ein Symptom

In einer Zeit, die von dir ein hohes Maß an Leistung fordert, aber gleichzeitig die Messlatte deiner eigenen Erwartungen und Hoffnungen in gleicher Weise immer höher legt, gerätst du schnell in eine Falle.

Zwischen Leistungsdruck und hohen Erwartungen entwickelt sich eine chronische Unzufriedenheit. Chronische Unzufriedenheit besiegen ist nicht nur eine Frage des kritischen Blicks auf dich selbst, sonder bedarf zuvor einer Analyse der Umstände.

Was steckt hinter unserer ständigen Unzufriedenheit

Wir leisten nicht nur viel, weil wir viel wollen, sondern weil wir ebenso Freude am eigenen Schaffen haben. Diese Kombination aus Schaffensdrang und Belohnung kann dich in eine unangenehme Situation manövrieren.

Die wichtigsten Gründe die uns andauernd unzufrieden machen

  • unrealistisch hohe Erwartungen – nicht alles so verläuft wie geplant: beruflich, wie familiär
  • die falschen Werte – Geld erfüllt nicht jeden Wunsch
  • die Gewöhnung – du willst immer mehr.
  • die Erwartungen an andere – du verlangst zu viel vom Partner, der Familie, den Freunden

In unserer nach westlichen Werten orientierten Gesellschaft steht dem Einzelnen in Abhängigkeit seiner Leistung entsprechend Wohlstand und Zufriedenheit zu.

Also findest du – im bestmöglichen Fall – auf der einen Seite Zufriedenheit in deinem Job und kannst auf der anderen Seite private Wünsche in die Realität umsetzten.

Das wird dir durch die monetäre Ernte deiner Arbeit möglich gemacht. Nun wird jedoch alles dafür getan, dass hier eine Homöostase niemals erreicht werden kann: immer gibt es ein neues, besseres Handy, einen besseren Plasmabildschirm und natürlich ein besseres Auto, lange bevor du für deines die letzte Rate beglichen hast.

Chronische Unzufriedenheit ist also auf der eine Seite ein Motor der Wirtschaft.

Unzufriedenheit übewinden
Chronische Unzufriedenheit übewinden Copyright: galitskaya bigstockphoto

Chronische Unzufriedenheit – nicht nur materielle Hintergründe

Aber auch auf dem Bereich des Nichtmateriellen kann sich eine chronische Unzufriedenheit entwickeln, die mit den Erwartungen deiner sozialen Umwelt zusammenhängt.

Du sollst nicht nur beruflich erfolgreich sein – nein bitte auch körperlich attraktiv und emotional ausgeglichen auftreten. Deine Ehe sollte als Vorlage einer Verfilmung dienen können und deine Karriere vorbildlich sein.

Deine Kinder sollten, wenn schon keine Privatschule, dann wenigstens das angesehenste Gymnasium der Umgebung besuchen und steuern gewiss nach dem bevorstehenden Abitur auf ihr Medizinstudium zu.

Und nun beginnt ein unheilvoller Prozess: Erwartungen über Erwartungen, deren Unerfüllbarkeit auf der Hand liegen, führen zu immer neuen Erwartungen deinerseits. Diese Situation könnte als soziale Komponente der chronischen Unzufriedenheit beschrieben werden.

Bin ich der , der ich glaube zu sein und will ich das wirklich?

Das Entwickeln von unguten Gefühlen geschieht selten über das bewusste Nachdenken. Deine Psyche ist ein sehr sensibles „Organ“, das sich mit „Ungereimtheiten“ besser auskennt als du selbst.

Nicht plötzlich, sondern schleichend macht sich ein emotionales Unwohlsein bei dir breit. Und obwohl du alles tust was möglich ist, wird es nicht besser und mündet schließlich in eine alle überschattende Unzufriedenheit, die im Laufe der Zeit chronisch wird.

Nichts scheint mehr zu stimmen: Dinge laufen nicht so, wie du dir es vorstellst, etwas fehlt, was du unbedingt haben möchtest, andere sind in ihrem Verhalten anders, als du es willst, du gefällst dir nicht mehr wie du bist und schlussendlich glaubst du, dass dein ganzes Leben nicht so läuft, wie du es die vorstellst.

Bist du noch der, der du glaubtest zu sein und willst du das wirklich?

Unzufriedenheit – eine Falle mit Ausweg

Ist es dann soweit, dass die Unzufriedenheit dein täglicher Begleiter geworden ist, ist es an der Zeit bewusst deine Situation zu überdenken.

Denn: chronische Unzufriedenheit ist kein stagnative pathologischer Status, sonder ein Warnsignal. Deine Psyche will dir sagen, dass hier etwas nicht stimmt. Darum solltest du deine chronische Unzufriedenheit ernst nehmen und hören, was sie dir zu sagen hat.

Auf diesem Weg angekommen kannst du viel dafür tun deine chronische Unzufriedenheit los zu werden. Zuvor noch einmal zusammengefasst die wichtigsten Gründe für eine chronische Unzufriedenheit.

Willst du deine Chronische Unzufriedenheit wirklich überwinden?

Um Chronischer Unzufriedenheit Paroli bieten zu können, solltest du sie zunächst akzeptieren und in ihr eine Botschaft erkennen: die Botschaft, dass etwas in deinem Leben nicht stimmt.

Nun kannst du versuchen zu analysieren, was konkret in deinem Leben nicht stimmt. Welche Änderung kannst du sofort einleiten, was könnten die folgenden Schritte sein?

  • Was ist änderbar, was in nicht zu ändern und sollte neu integriert werden?
  • Fühlst du dich bei diesen Überlegungen in einer Sackgasse, setze die ungenutzte Energie in Bewegung um.
  • Laufen befreit nicht nur den Körper, sondern auch den Geist und deine Psyche. Schaffe dir selber Ablenkung, denn stur den Blick auf ein einzelnes Phänomen fokussiert macht Geist und Psyche unbeweglich.

Belebe positive Erinnerungen: was hast du bereits gut gemacht, mit was hast du Erfolge erzielt? Dann prüfe kritisch deine Wünsche. Sind es wirklich die deinen? Oder sind es Implantate, die gar nicht aus deiner Gefühlswelt stammen?

Prüfe genau, was für dich und für dein Leben wichtig ist.

Sei kritisch, auch mit dir selbst, aber vermeide Selbstvorwürfe.

Fehler sind dazu da gemacht zu werden und du kannst daraus lernen. Das klingt vielleicht etwas banal, aber eigene Fehler anzuerkennen ist gar nicht so einfach.

Prüfe deine Forderungen auf ihre Umsetzbarkeit und schau dir an, was du bereits hast. Da liegt bestimmt viel, auf das du stolz sein kannst.

Chronische Unzufriedenheit zu übewinden – sie zu besiegen heißt auch Erlerntes überwinden.

Der Boden für chronische Unzufriedenheit wurde bereits in deiner Jugend, während deiner Enkulturation gelegt.

Erinnerst du dich noch an den Satz: „Eigenlob stinkt:“? Warum soll das denn so sein? Mit sich und seiner Leistung zufrieden zu sein, obliegt nicht immer den mehr oder weniger falschen Wertmaßstäben anderer Instanzen.

Zufrieden durftest du erst dann sein, wenn eine übergeordnete Stelle dies erlaubte. Was wichtig ist wurde in der Jugend von Eltern und Lehrern entschieden

– heute darfst du das selbst. Sei zufrieden mit Dir!

Das ist ein erster Schritt aus der Unzufriedenheit. Für diesen Weg wünsche ich Dir viel Kraft.