In der Frühschwangerschaft besteht bei Frauen oft Unsicherheit, welche Lebensmittel sie in den nächsten Monaten essen dürfen und welche nicht. Um eine Infektion mit Keimen zu vermeiden, verzichten Schwangere daher auf rohes Fleisch, Sushi, abgepackte Salate sowie Speisen, die mit ungekochten Eiern zubereitet werden. Weich-, Edelschimmel- und Rohmilchkäse stehen auf der Tabu-Liste. Gerade bei Grillfeiern sehr beliebt ist Halloumi. Im Beitrag gehen wir der Frage nach, ob dieser ebenfalls zu den nicht erlaubten Nahrungsmitteln gehört oder ob der Verzehr unbedenklich ist.
Das sollten Schwangere über den Verzehr von Käse wissen
- Nicht jeder Käse ist in der Schwangerschaft tabu. Die Finger sollten Schwangere von Sorten aus Rohmilch lassen. Bedenklich ist der Verzehr von Schnitt- und Weichkäse aus Rohmilch wie Camembert und Brie, Blau- und Weißschimmelkäse sowie Weichkäse mit Rotschmiere (Limburger, Harzer). Ebenfalls nicht empfehlenswert sind vorgefertigter Reibekäse, alle Sorten aus offenen Gefäßen sowie Käserinde.
- Zu den unbedenklichen Käsesorten zählen pasteurisierte Sorten, Butterkäse, Gouda, Leerdammer, Tilsiter, Schmelzkäse und Raclette. Industriell verpackte Käsesorten sind wärmebehandelt, daher können Schwangere diese bedenkenlos verzehren.
- Der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, um einer Infektion mit Salmonellen und Listerien zu vermeiden. Letztere stecken oft in Rohmilchprodukte und können eine Fehl- oder Frühgeburt auslösen. Eine Salmonellenvergiftung durch verdorbene Milchprodukte kann zu einer Unterversorgung des Fötus führen.
Ist der Verzehr von Halloumi während der Schwangerschaft gefährlich?
Halloumi ist eine Spezialität aus der Mittelmeerregion. Der halbfeste Käse aus Zypern wird aus Ziegen- und Schafsmilch hergestellt. Mitunter enthält er Anteile von Kuhmilch. Er ist sehr salzig und hat ein saures Aroma, das durch den Fermentierungsprozess mit Salz, Essig und Zitronensaft entsteht. In dünnen Scheiben auf den Grill gelegt oder in der Pfanne angebraten, entfaltet er seinen besonderen Geschmack, der an einen lauen Sommerabend am Mittelmeer erinnert.
Halloumi gehört zu den unbedenklichen Käsesorten, da der Hersteller dafür pasteurisierte Milch verwendet. Beim Pasteurisieren wird die Milch stark erhitzt, wodurch alle Keime zuverlässig absterben. Da keine Gefahr für eine Infektion mit Listerien besteht, ist der Verzehr des Grillkäses unbedenklich.
Halloumi ist reich an Kalzium, Vitamin B12, Vitamin B2 und Vitamin D. Der rohe, gegrillte oder leicht angebratene Käse eignet sich hervorragend als Snack während der Schwangerschaft. Um sicherzugehen, dass bei der Herstellung des Grillkäses wirklich pasteurisierte Milch verwendet wurde, ist es ratsam, nur industriell verpackte Produkte zu kaufen. Ein Blick aufs Etikett verspricht Gewissheit.
Da Halloumi reich an ungesättigten Fettsäuren ist und sehr viel Salz enthält, solltest Du den Grillkäse nicht allzu oft essen. Er hat zudem einen hohen Fett- und Kaloriengehalt. Ernährst Du Dich ausgewogen, sollte einem entspannten Grillabend mit Freunden jedoch nichts im Wege stehen.
Unsere Tipp für Schwangere
Da Halloumi nicht nur gut schmeckt, sondern auch reich an Vitaminen ist, ist er während der Schwangerschaft eine kleine Sünde wert. Da zu seiner Herstellung ausschließlich ultrahocherhitzte Milch zum Einsatz kommt, ist die Gefahr für eine Infektion mit Listerien gering. Jedoch sollten Schwangere darauf achten, dass der Käse frisch ist und ihn nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr verzehren.
Wer unsicher ist, ob der Verzehr der Lieblingskäsesorte auch während der Schwangerschaft keinen Schaden anrichtet, wirft einen Blick auf die Verpackung. In Deutschland müssen Hersteller Rohmilchprodukte kennzeichnen. Ist die Sorte wärmebehandelt oder pasteurisiert, gilt sie als unbedenklich.
Achtung bei Rohmilchkäse: Gefahr für eine Infektion mit Listerien
Während der Schwangerschaft müssen Frauen viele ihrer Lieblingskäsesorten aus dem Speiseplan streichen, dazu gehören vorrangig Sorten aus Rohmilch und Produkte, die nicht wärmebehandelt sind. Sie bergen die Gefahr für eine Infektion mit Listerien.
Die Keime können eine Listeriose mit schweren Auswirkungen auf das ungeborene Kind verursachen. Neben vorzeitigen Wehen kann diese eine Fehl- oder Frühgeburt auslösen. Zudem steigt das Risiko für eine Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung beim Baby.
Unser Fazit
Um eine Infektion mit Listerien zu vermeiden, sind Rohmilchkäsesorten während der Schwangerschaft tabu. Das gilt nicht für Halloumi, da der Schnittkäse statt aus Rohmilch aus pasteurisierter (ultrahocherhitzter) Milch hergestellt wird. Das Erhitzen tötet Keime und Krankheitserreger ab, sodass Schwangere den Grillkäse sorglos genießen können.
Nützliche Links und Quellen:
Ernährung, Landeszentrum Für: Rohmilchprodukte – nichts für Schwangere, in: Landeszentrum für Ernährung, o. D., [online] https://landeszentrum-bw.de/,Lde/wissen/Ernaehrungsinformation/Ernaehrungswissen/Rohmilchprodukte+-+nichts+fuer+Schwangere
Loidl, Heidi (2023): Welcher Käse ist in der Schwangerschaft erlaubt?, in: Apotheken Umschau, [online] https://www.apotheken-umschau.de/familie/schwangerschaft/ernaehrung/welcher-kaese-ist-in-der-schwangerschaft-erlaubt-927377.html