Freunde und Verwandte können es oft kaum erwarten, endlich einen Blick auf das Neugeborene zu werfen, schließlich haben sie in den vergangenen Monaten Mama und Papa durch die Höhen und Tiefen der Schwangerschaft begleitet. Steht der erste Babybesuch an, sollten Gäste ein paar Verhaltensregeln beachten, um die Eltern nicht zu überfordern.
Die besten Tipps für den ersten Babybesuch
1. Keine spontanen Besuche
In den ersten Wochen brauchen Familien Zeit für sich und möchten so wenig Besuch wie möglich empfangen. Sie müssen erst mit der neuen Situation zurechtkommen, um sich auf den Nachwuchs einzustellen. Zudem sind Mamas geplagt von Schmerzen infolge von Geburtsverletzungen, unerwarteten Gefühlsausbrüchen und Schlafmangel – kein guter Zeitpunkt für eine Stippvisite beim Baby. Übermitteln Freunde und Verwandte leise Glückwünsche in Form von Karten oder Nachrichten, freuen sich Eltern darüber und werden die Gratulanten zu gegebener Zeit einladen. So lange heißt es warten und nicht erneut nachfragen.
2. Sinnvolle Geschenke machen
Die meisten Besucher überhäufen Eltern vorrangig mit Geschenken, die einen hohen Niedlichkeitsfaktor haben. In den Regalen türmen sich Schmusetücher, Teddys und Strampler. Sinnvoller ist es bei dem Elternpaar nachzufragen, was gebraucht wird oder noch fehlt. Sonst gilt: Das Mitbringsel sollte schön und nützlich sein. Eine kleine Aufmerksamkeit für Mama und Papa ist gern gesehen.
3. Lärm vermeiden
Beim ersten Babybesuch sollten Gäste nicht achtlos die Türklingel nutzen, sondern sich nach Möglichkeit per Handy bemerkbar machen, um den Schlaf des Nachwuchses nicht zu stören. Geräuschvolle Babygeschenke mit Musik, lauten Tönen oder Stimmen kommen selten gut an.
4. Nur Positives äußern
Die ersten Wochen fühlen sich Mütter und Väter unsicher im Umgang mit dem Säugling und reagieren sensibel auf unbedachte Bemerkungen oder belehrende Worte. Hier gilt: Auf keinen Fall einmischen, es sei denn, die Eltern fragen ausdrücklich danach. Glückwünsche zum süßen Baby und dem großartigen Babynamen kommen immer gut an. Zudem stärken ein paar lobende Worte das Selbstbewusstsein.
5. In Zurückhaltung üben
Baby sind niedlich – keine Frage! Trotzdem sollten Besucher nicht ungefragt das Neugeborene auf den Arm nehmen, an den Füßen krabbeln oder den Kopf streicheln. Hier gilt es die Signale der Mama abzuwarten oder vorher zu fragen. Fühlt sich die Wöchnerin damit nicht wohl, sollten das Freunde und Verwandte respektieren.
6. Auf Hygiene achten
Wichtig ist, dass Gäste auf keinen Fall krank zu Besuch kommen, da Neugeborene sehr empfindlich auf Keime reagieren. Vor dem Anfassen bitte gründlich die Hände waschen! Auf Parfums oder das Rauchen sollten Babybesucher verzichten, da Säuglinge selbst über die Kleidung Schadstoffe aufnehmen und der Duft den Geruchsinn stört.
7. Wissen, wann es Zeit ist zu gehen
Nach der Geburt sind die Eltern sehr eingespannt. Daher ist es wichtig, dass Besucher zur ausgemachten Zeit erscheinen und nur kurz bleiben. Möchte sich die Mama zum Stillen zurückziehen oder weint das Neugeborene länger, ist es Zeit zu gehen.
Das Wichtigste in Kürze
- In den ersten sechs bis acht Wochen (Wochenbett) erholen sich Mama und Kind von den Strapazen der Geburt, lernen einander kennen und gewöhnen sich aneinander. Diese Zeit ist wichtig, um als neue Familie zusammenzuwachsen.
- Der Besuch von Freunden und Familie bringt Unruhe in den Alltag und bedeutet zusätzlichen Stress. Das Baby fordert viel Aufmerksamkeit und neben der eigenen Hygiene bleibt oft der Haushalt auf der Strecke.
- Wichtig ist, dass Familie und Freunde ihren Enthusiasmus bremsen und Verständnis dafür zeigen, dass nicht jeder sofort vorbeikommen kann. Auf keinen Fall sollten Besucher unangekündigt vor der Tür stehen.
Viele Besucher überhäufen Babys mit Geschenken, die oft nur im Schrank landen und nicht von Nutzen sind. Ein Präsent, das bei vielen Eltern gut ankommt, ist Zeit. Richtig gehört! In den ersten Wochen schlafen Mama und Papa kaum, sind ständig bemüht, alles richtigzumachen und fühlen sich überfordert. Investieren Besucher ein bisschen ihrer Zeit, können sie die junge Familie tatkräftig unterstützen. Hilfreich ist etwas Unterstützung bei den Einkäufen, das Putzen der Wohnung oder das Betreuen älterer Kinder. Passen Oma und Opa auf das Baby auf, haben Mütter und Väter die Chance, ein paar Stunden durchzuschlafen oder abzuschalten.
Unser Fazit
Steht der erste Babybesuch an, sind Verwandte und Familienmitglieder oft sehr enthusiastisch und überfordern die junge Familie. Auf keinen Fall sollten diese spontan auftauchen oder ungefragt eine Babyparty organisieren. Bei dem Besuch steht neben dem Neugeborenen vorrangig die Mutter im Mittelpunkt. Jetzt hat sie Gelegenheit, von ihren Erfahrungen in den letzten Wochen zu berichten. Eigene Geschichten und Weisheiten sind hier fehl am Platz, genauso wie Belehrungen und gut gemeinte Ratschläge.